Was verdienen die Mädels / Wie viele Freier schaffen sie?
ich gehe mal davon aus, daß dennis king seine infos aus erster hand hat und sie der realität entsprechen.
dazu fällt mir folgendes ein:

4000-6000e netto hört sich erst mal verdammt viel an.
aber der preis, den besagte frauen dafür zahlen, ist auch verdammt hoch!
und wenn man dann bedenkt, daß sie in ihrem arbeitsleben (etwa 20 bis 40) auch noch ihr leben von 40 bis ... zusammensparen müssen, denn ne rente gibts wohl aufgrund fehlender rv-beiträge keine, dann siehts gar nicht mehr so gut aus.

aber so richtig beschissen siehts für die frauen mit betreuer aus, die , wenn backstage´s angaben stimmen, mit nur 1000e pro monat das gleiche hinkriegen müssen... Unglücklich

soweit ich weiß, kriegt ne putzfrau derzeit um 10e pro stunde, das wären bei 5 stunden am tag und 5 tage die woche dann....1000e!!!
neee, das glaub ich jetzt nicht....


frauenliebhaber, der´s zum kotzen findet, daß es betreuer gibt und den frauen wünschen würde, daß sie ihr schwer verdientes geld alleine behalten könnten!!!
Alles, was ich erlebt habe und mit wem, ist einzigartig, hat keinerlei Anspruch auf Wiederholung, meine Berichte spiegeln lediglich meine eigenen Erlebnisse wieder ohne jegliche Erfolgsgarantie in dem von mir erlebten Sinn...Wink
@frauenfreund:
8o uhps, nein, war anders gemeint:

Nämlich, dass einige Mädels gar kein Geld sehen, mit der Begründung, sie bekämen ein warmes Bett und was zu Essen und man beschütze sie vor Ausländerbehörde und schlagkräftigen Konkurrenz-Luden - und dass sie in Summe für dieses "Dienstleistungspaket" arbeiten.

so long und greetz >> backstage
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#23
hehe nicht schlecht was ihr alles uber "wieviel verdient eine schnecke und wieviel muss sie abgeben" denkt .

grusse aus st.petersburg
#24
hallo allen,

ich habe letzte woche ein gespräch mir einer dame aus diesem gewerbe gehabt.

sie reist in ganz deutschland rum und ich denke was sie so zum besten gab kommt auch in etwa hin.

sie sagte das sie hier in karlsruhe zur miete von 70€ noch pauschal 25€ steuern zahlen muss. pro arbeitstag, egal ob sie kunden hat oder nicht.
dazu kommt noch werbung, essen , trinken, und alles andere, gummis usw.

nach ihren aussagen hat sie auch tage da hat sie keine einnahmen.

also..wenn man 70€ und die steuer dazunimmt hat sie schonmal 95€ unkosten jeden tag..net übel.

essen , trinken dazu..locker über 100€ weg.

und sie sagte mir..es gibt genug damen die auf prozente abrechen..die kommen noch schlechter weg als sie.

ich denke mal...wenn so ne frau nicht 3-5 kunden am tag hat schaut es nicht so rosig aus mit dem geld.

der ollesack
Mir hat eine Dame aus dem BHV einmal gesagt, dass sie monatlich Kosten von 4.000,00 € (i. W.: viertausend Euro) habe. Wie die sich aufschlüsseln, habe ich nicht gefragt. Das muss ich jetzt einfach `mal so stehen lassen. Ich habe keine Ahnung, wie realistisch die Angabe war.

Das wäre doch ein interessantes Thema für eine Diplom-Arbeit in BWL, oder? Wink

Carlo_04
Ich glaube fest daran, dass in meinem Kühlschrank das Licht ausgeht, wenn ich seine Tür zumache.Engel
*lol* Genau, das wäre mal ne Diplomarbeit, die wirklich Aufmerksamkeit erzeugt!

"Kostenmanagement im koitalen Dienstleistungsgewerbe" Big Grin
Zitat:Original von Carlo_04
Mir hat eine Dame aus dem BHV einmal gesagt, dass sie monatlich Kosten von 4.000,00 € (i. W.: viertausend Euro) habe. Wie die sich aufschlüsseln, habe ich nicht gefragt. Das muss ich jetzt einfach `mal so stehen lassen. Ich habe keine Ahnung, wie realistisch die Angabe war.
Carlo_04
Das ist schon realistisch, denke ich. Wenn ein Mädle einen vollen Monat arbeitet, geht das doch fast für das Zimmer drauf.
Zitat:Original von ollersack
ich denke mal...wenn so ne frau nicht 3-5 kunden am tag hat schaut es nicht so rosig aus mit dem geld.
ollersack
Das Ding ist wohl, wenn sie nicht mehr als 3-5 Kunden hat, hat sie etwas falsch gemacht. Aber es reichen ja auch 2 Stundenbesuche in der Region.

Gruß,
Dieter, der sich nich 3-5 Kunden ficken lassen will!
Viele Grüße,
Dieter2001

Zitat:Mir hat eine Dame aus dem BHV einmal gesagt, dass sie monatlich Kosten von 4.000,00 € (i. W.: viertausend Euro) habe.

Bei 30 Tagen Arbeit pro Monat und Zimmerkosten von EUR 130 p.T. (ist das noch aktuell oder haben die Blutsauger :middle mittlerweile schon auf EUR 150 erhöht?) wären das alleine schon TEUR 3,9.
Zitat:Original von rekli36
hehe nicht schlecht was ihr alles uber "wieviel verdient eine schnecke und wieviel muss sie abgeben" denkt .

grusse aus st.petersburg

.........und was denken die leute aus "st.petersburg?"

Frauenfreund Big Grin
Winke: Nachts ist es kälter als draußen, weil vorne höher ist als hinten. Big Grin
Also, ich weiß nicht, wie hoch die derzeitigen Zimmermieten in Frankfurt sind.

Vor einigen Jahren hingen mal in einem Haus in jedem Zimmer die "Mietverträge" an den Türen. Da musste man allerdings noch einmal den gleichen Betrag dazurechnen, um auf die wahre Abgabe zu kommen.

Egal: Damals war es jedenfalls so, dass bei einer Standard-Laufhaus-Nummer die Frau ca. 6 Kunden brauchte, um die Zimmermiete zu erwirtschaften. Ich denke, so wird es ungefähr heute auch noch sein.

Damals kannte ich ein Geschwisterpaar hier im BHV (Blödsinn, was soll denn hier der Imperfekt: Ich kenne die Beiden doch noch immer). Und bei Ihnen war das erstrebenswerte Ziel: 1000 DM in der Woche übrig.
Das ist auch nicht schlecht: Denn es ist wirklich übrig. Sie schliefen im Haus, also waren Kost und Logis durch die obigen 6 Männer gedeckt.
Umgerechnet auf Männer bedeutet das: 7*6+25 (bei DM 40 pro Nummer) = 67 Männer in der Woche, oder 10 am Tag.



In dieser Beziehung war das Arbeiten in Utrecht, Zandpad direkt angenehm.
810 hfl in der Woche Miete für ein Zimmer mit Küche und Bad; und die Standardnummer fing bei 50 hfl an.

Joffm, der sein Geld trotzdem auf andere Art verdient
#31
10.000
Wie sieht das eigentlich mit dem erwirtschafteten Geld bei den Gretels aus. Müssen die das noch versteuern? Hinzukommt ja auch noch dass, sie sich Krankenversichern müssen oder zumindest sollten. Dann müssen sie, als quasi Selbstständige ja den Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeitrag bezahlen, oder? Dann muss ja auch noch was zum Leben und für die Altersssicherung übrig bleiben.
Dies sind alles Fragen über Fragen, deren Antworten mich nun einmal brennend interessieren. Wer hier ist vom Fach und kann sie mir beantworten?


Gruß Cleverle
#33
Bin zwar kein Experte, da könnte uns vielleicht eine der Damen helfen ;-), aber nach meinen Kenntnissen ist Prostitution inzwischen zum Glück ein legalisiertes Gewerbe und somit müssen die Damen Steuern und Abgaben zahlen, genauso wie sie sich normalerweise krankenversichern sollten. Letzteres ist aber nicht billig, weil die Kassen für diesen Job gehörige Aufschläge nehmen....Bezüglich der Steuern ist es so, dass die Damen meistens "geschätzt" werden, weil sie in der Regel ja keine Quittungen und Belege bzgl. des Umsatzes haben oder wurde einer von euch schon mal aufgefordert der Dame eine Quittung zu unterschreiben oder hat eine Rechnung mit Umsatzsteuernummer ausgehändigt bekommen ;-)))))

Nun mal meine persönliche Meinung zu dem Thema, wobei ich zu Bedenken gebe, dass je nach Region und auch je nach Art, wo und wie die Dienstleistung angeboten wird, also Laufhaus, Wohnung, Club, Haus- und Hotel etc. gewaltige Unterschiede bestehen werden und auch müssen.

Da ich in Laufhäusern nicht verkehre, meine Erfahrungen sind durchweg negativ gewesen, rede ich hier mal von der Wohnungsprostitution als von mir bevorzugte. gehen wir mal davon aus, dass die Dame 50 € pro 30 Min oder 100 € pro Stunde nimmt und am Tag 5 Stunden beschäftigt ist (ob das realistisch ist keine Ahnung, bei guter bis sehr guter Leistung wohl durchaus, sonst eher nicht...), dann wären das 500.- € pro Tag, die sie verdient. Bei 20 Tagen im Monat 10.000.- €, nicht schlecht auf den ersten Blick.

Aber was davon übrig bleibt, das dürfte extrem unterschiedlich sein, nämlich je nach der Frage der Kosten für Wohnung oder Beschützer, die Kosten für Werbung, Kondome etc. dürften kaum über 50-70 € pro Tag liegen. Wenn man mal 100.- € pro Tag an Miete rechnet, verbleiben also 300-350 € brutto, oder 6-7.000.- € pro Monat. Und davon muss die gute Dame dann halt Steuern, Krankenkasse etc. zahlen.

Kommt mir jetzt bitte nicht mit Essen und Trinken oder Kleidung, all diese Ausgaben hat jeder von uns....

Letztendlich hängt der Verdienst aus meiner Sicht von drei entscheidenden Faktoren ab. Erstens der Service, die Qualität und die Optik der Dame, denn davon hängt entscheidend ab, wie gut sie frequentiert wird wird. Zweitens, die Abhängigkeit von Beschützern, Vermietern oder ähnlichem,auch die Freiwilligkeit, denn davon hängt entscheidend ab, was ihr überhaupt von ihren Einkünften bleibt. Und drittens, wie lange und wie oft die Frau ihren Service anbieten will und kann, manche können es sich leisten und sagen, mir reichen 3-5 Freier am tag, andere müssen 15-20 bedienen, um überhaupt einigermaßen zu verdienen.

Insgesamt ein ganz harter Job, den die Damen leisten und deshalb haben sie meinen allergrößten Respekt und behandel ich sie genauso, wie ich es mir von ihnen wünschen würde, wenn ich an ihrer Stelle wäre....
6000 bis 7000 Eur / Monat hört sich für viele von uns gut an. Aber macht man eine Einkommensrechnung fürs Leben auf, sieht das ganze schon anders aus.

Hure (15 Jahre, von 20-35 6000 Euro / Monat), schlecht qualifizierte Angestellte / Arbeiterin (25 Jahre 1500 Euro / Monat)
=6000*12*15+25*1500*12*25=1.080.000+450.000=1.530.000

Hoschulabsolvent bis Abteilungsleiter (40 Jahre, Durchnittlich 5000 Euro / Monat)):
=5000*12*40=2.400.000

Man sieht wie sich das auszahlt, Huren müssen nach der Hurerei meist schlechte Jobs annehemen, ein Durchnittsverdiener hat es besser. Abvweichungen nach unten / oben gibt es immer sowohl bei der Hure (reicher Freund, alles verjubelt...) als auch beim normalen Angestellten (Beförderung, Arbeitslosigkeit, etc.), soll ja auch nur als Beispiel dienen.

Gruß,
D2001
Viele Grüße,
Dieter2001

na das die mädels nicht schlecht verdienen ist klar das andere mehr verdienen auch das kann man so aber nicht pauschalisieren.
#36
Zitat:Original von dieter2001
6000 bis 7000 Eur / Monat hört sich für viele von uns gut an. Aber macht man eine Einkommensrechnung fürs Leben auf, sieht das ganze schon anders aus.

Hure (15 Jahre, von 20-35 6000 Euro / Monat), schlecht qualifizierte Angestellte / Arbeiterin (25 Jahre 1500 Euro / Monat)
=6000*12*15+25*1500*12*25=1.080.000+450.000=1.530.000

Hoschulabsolvent bis Abteilungsleiter (40 Jahre, Durchnittlich 5000 Euro / Monat)):
=5000*12*40=2.400.000

Man sieht wie sich das auszahlt, Huren müssen nach der Hurerei meist schlechte Jobs annehemen, ein Durchnittsverdiener hat es besser. Abvweichungen nach unten / oben gibt es immer sowohl bei der Hure (reicher Freund, alles verjubelt...) als auch beim normalen Angestellten (Beförderung, Arbeitslosigkeit, etc.), soll ja auch nur als Beispiel dienen.

Gruß,
D2001

Also den Hochschulabsolventen will ich sehen, der mit 25 mit dem Studium fertig ist und sofort 5.000.- € pro Monat verdient.....und das 40 Jahre lang....

Mal ganz abgesehen davon, welche Arbeitszeit hinter der jeweiligen Lebensleistung steht und dass jede Prostituierte wohl die Möglichkeit hat, auch einen Beruf zu erlernen und später Geld zu verdienen, auch eine Frage der Planung und Weitsicht..
Sag mal, dieter2001, Deine Zahlen verwirren mich. Bei den Huren sprichst Du wohl vom errechneten Netto gem. den vorherigen Beiträgen. Wovon schreibst Du eigentlich bei den Kunden, vom Brutto?

Einkommen sind ja je nach Branche und Region schon unterschiedlich, aber welche schlecht qualifizierte Angestellte/ Arbeiterin bekommt 1.500 netto? In meinem Betrieb ist das ganz sicher nicht der Fall. Was Du da wiedergibst kann ich nicht annähernd als netto nachvollziehen.

Hinzu kommt, und das ist wesentlich: Die Löhne und Gehälter von Berufseinsteigern befinden sich im freien Fall, natürlich auch wieder abhängig von Region und Branche. Ich habe in letzter Zeit da gerade etwas Einblick bekommen, ich war erschüttert für welchen Hungerlohn sich qualifizierte Leute mit 1a Ausbildung teilweise verkaufen müssen. Von den miserablen Arbeitszeitanforderungen einmal ganz abgesehen, Überstunden sind ja mittlerweile Standard, natürlich ohne jede Bezahlung. Kann mir da mal einer sagen, wieso Huren meinen, es müsste weitergehen wie bisher mit den Preisen?

Kann man da eventuell verstehen, warum es derzeit so viele Berichte gibt wonach das "Gewerbe" nicht mehr floriert? Dass viele Männer nicht mehr bereit sind, ihr sauer verdientes Geld für die Hurerei draufzuputzen, sofern sie nach den exorbitanten Steuern und Abgaben überhaupt noch welches übrig haben?

Das mal so als Beitrag von jemandem, der nicht nach EU-Richtlinie arm ist, aber die von Dir genannten Zahlen bei Weitem nicht erreicht. Und wenn es Personen gibt, die das erreichen- wieviele sind das dann, an der Gesamtbevölkerung gemessen?

Was auch zu bedenken ist: In diesem Forum treffen sich viele, die das nötige Kleingeld für dieses teuere Hobby haben. Die anderen, die bleiben sowieso weitgehend außen vor. Diese Tatsache verstellt den Blick für die Einkommenssituation der Gesamtheit.

Sorry, mal ganz krass. Dieter2001, Dein Beitrag kommt mir vor wie das Wehklagen eines Chefs, der die Einkommenssituation seiner Angestellten notorisch überschätzt und meint, dass sie zuviel verdienen.

Ich schiebe noch eine Bemerkung nach: Die Sprenkraft, die die aktuell sinkenden Einkommen gerade bei Berufseinsteigern besitzt, die wird sich erst in ein paar Jahren zeigen. Das wird erhebliche Auswirkungen auf den Konsum insgesamt und natürlich auch auf die Prostitution haben. Von den heute schon wegbrechenden Steuern und Beiträgen zu den Sozialkassen einmal ganz abgesehen.

Metallfan
Beständig ist nur der Wandel.
@metallfan

Bin da 100% deiner Meinung Beifall

Ist zwar off topic aber passt zu deinen Ausführungen:

Billiglohnjob Praktikum
Von Florian Linden
7. April 2006
Der steigende Druck auf dem Arbeitsmarkt hat unter Akademikern zu einem Phänomen geführt, das in soziologischen Studien als Patchwork-Biografie bezeichnet wird: Befristete Arbeitsverträge oder Honorarverträge - oft schlecht bezahlt - wechseln mit Phasen der Arbeitslosigkeit und Arbeitssuche ab. Was viele tausend Akademiker unter unsicheren Bedingungen ihr Dasein fristen lässt. Am stärksten betroffen von dem sich verändernden Arbeitsklima sind insbesondere Hochschulabsolventen, die gerade von der Universität kommen.

Immer mehr von Ihnen sehen sich gezwungen für geringen oder oft gar keinen Lohn zu arbeiten, in Form so genannter "Praktika", "Volontariate" und "Hospitationen". Was sie dazu treibt, ist die vage Hoffnung auf Einstellung oder zumindest das Ziel, keine Lücke im Lebenslauf zu haben. So werden immer mehr junge Architekten, Wirtschafts-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler, Ingenieure und Juristen als Praktikanten eingestellt, aber faktisch als billige Arbeitskräfte ausgebeutet.

Nach Schätzung des DGB gibt es rund 400.000 Praktikanten in Deutschland. Es handelt sich um ein Phänomen, das bisher kaum weiter untersucht und von Betriebsräten und Gewerkschaften jahrelang ignoriert wurde. Nun will die DGB-Jugend eine erste Studie über Umfang und Art solcher Praktika nach dem Studienabschluss vorlegen. Die ersten Ergebnisse wurden im Februar veröffentlicht. Ausgewertet wurden bisher die Antworten von 89 jungen Hochschulabsolventen, die an der Studie teilgenommen haben. Auch wenn aufgrund der geringen Zahl die Ergebnisse nur als Stichprobe betrachtet werden können, zeigen sie doch deutlich, dass ausbeuterische Praktika mittlerweile ein Massenphänomen sind.

53 Prozent der befragten Absolventen gaben an, bei ihrem Praktikum eine reguläre Tätigkeit verrichtet zu haben. Mit anderen Worten, sie sind wie ganz normale Angestellte des Unternehmens eingesetzt worden.

Knapp die Hälfte der Teilnehmer haben dabei bereits zwei oder mehr Praktika absolviert. Über die Hälfte ist immer noch auf der Suche nach einem Arbeitsplatz, obwohl der Studienabschluss im Schnitt schon zwei Jahre zurückliegt. So entstehen ganze "Praktikakarrieren", in denen der Betroffene sich von Praktikum zu Praktikum hangelt. Zum Leben reicht die Vergütung der Praktika, falls überhaupt etwas bezahlt wird, nicht aus.

40 Prozent der Befragten klagen darüber, trotz Vollzeitarbeit keinen Lohn erhalten zu haben. Wenn Lohn gezahlt wird, dann nur im unteren Hundert-Euro-Bereich. Nur 28 Prozent der Absolventen gaben an, 300 Euro pro Monat oder mehr erhalten zu haben.

So sind die Praktikanten vor allem auf die Unterstützung der Eltern angewiesen, gefolgt von ihren Ersparnissen. Andere halten sich mit Nebenjobs über Wasser.

Dazu stehen die Praktikanten oft unter einem enormen Stress und klagen über Überstunden. Viele Unternehmen ködern ihre Praktikanten mit wagen Versprechungen auf eine spätere Anstellung und setzen die billigen Arbeitskräfte damit unter einen starken Leistungsdruck. Durch den Zwang, immer wieder vollen Einsatz zu zeigen, um dann oft nur neue Enttäuschungen zu erleben, geraten diese in eine sehr belastende psychische Situation. Die Studie kommt hier zu dem Fazit: "Die psychische Belastung ist enorm. Die prekäre Arbeitssituation zieht offenbar eine langwierige Phase von Verunsicherung, Selbstzweifeln und Minderwertigkeitskomplexen nach sich."

Insgesamt lässt sich sagen, dass fast die Hälfte der in der Studie Befragten ihr Praktikum als Ausbeutung bezeichnen. Laut der Studie hat die schlechte Arbeitsmarktsituation zur Folge, "dass ein regelrechter Praktikumsarbeitsmarkt entstanden ist, durch den reguläre Jobs verdrängt werden".

Fakt ist, dass hier ein neuer Niedriglohnsektor entsteht. Die Reaktion der Regierung auf diese Entwicklung ist bezeichnend. Auf eine Anfrage des RBB-Magazins "Klartext", ob Mindestlöhne für Praktikanten festgeschrieben werden sollen, antwortet Gerd Andres, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Arbeit und Soziales: "Ich kann niemanden daran hindern, Sie sind alt genug. Wenn sie verabreden, ich gehe irgendwo umsonst arbeiten. Warum soll der Gesetzgeber sie daran hindern? Wenn Sie das wollen, wenn Sie das machen, machen Sie es doch. Hier geht es um Vertragsverhältnisse, und der schnelle Ruf nach dem Gesetzgeber, den teile ich so nicht."

Die Ignoranz der Regierung hat System. Hat sie doch selber mit den Hartz-Gesetzen, dem großen arbeitsmarktpolitischen Projekt der vergangenen Jahre, einen gewaltigen Niedriglohnsektor geschaffen.

Die Hartz-Gesetze haben keine neuen Arbeitsplätze geschaffen, die Arbeitslosigkeit steigt im Gegenteil stetig weiter. Stattdessen verdingen sich nun 240.000 Ich-AGs für wenig Geld an Firmen und reiche Privathaushalte. Dazu kommen die Mini-Jobs. Durch sie sparen sich die Unternehmen einen großen Teil der Sozialabgaben. Das hat zu einem Boom der geringfügigen Beschäftigung geführt. Oft wird ein sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplatz durch zwei Minijobs ersetzt. Ebenso müssen Arbeitslose in Ein-Euro-Jobs im öffentlichen Bereich arbeiten. Dadurch helfen sie, dort Stellen einsparen, gegen eine "Aufwandsentschädigung" von ein bis zwei Euro plus Arbeitslosengeld.

Betrachtet man den Arbeitsmarkt in seiner Gesamtheit, wird die Tragweite der von der Regierung vorangetriebenen Umwandlung der Arbeitswelt offenbar. Nach Zahlen des DGB hat sich die Zahl der Vollzeitbeschäftigten zwischen 1991 und 2004 um fast sechs Millionen Menschen von 29 Millionen auf 23,75 Millionen verringert. Die Zahl der Teilzeit- und geringfügig Beschäftigten, wie in Minijobs und Praktika, hat sich von 5,5 Millionen auf 11 Millionen verdoppelt. Auch bei der Schein-Selbstständigkeit ist der Anteil von 9 Prozent auf 11 Prozent gewachsen.

Die Voraussetzungen für diese Entwicklung hat im Wesentlichen die rot-grüne Regierung geschaffen. Von Rechts angetrieben durch die Unionsparteien und die FDP. Dies zeigt deutlich, warum die Regierung an der Lage vieler Hochschulabsolventen kein Interesse hat. Die prekären und unsicheren Lebensverhältnisse in denen sich viele junge Akademiker befinden, werden durch eine Politik der Deregulierung der Arbeitswelt und Zerstörung der sozialen Sicherungssysteme im Gegenteil noch weiter verschärft.



syra,dem es auch schon mal besser ging :cuss
@Alle zum Verständnis:

Die Beträge sind alle Brutto zu sehen und damit niedriger als von vielen angenommen.

Sehr wohl kann man als Hoschulabsolvent mit dem richtigen Abschluß in der richtigen Branche 5000 Euro Brutto / Monat verdienen, da das aber nicht auf alle zutrifft habe ich mal pauschal mit diesem Durschnittsbetrag gerechnet (schließlich steigt ein Einkommen 1-5% pro Jahr mit dem Alter).

Aber insgesamt kann es ja ohnehin nur eine Spaßrechnug für den direkten Vergleich sein (will mal sehen wer mit 5000 Euro im Monat im Jahr 2046 noch hinkommt, die wenigsten von uns).

So und zu guter letzt, ich komme aus einer Arbeiterfamilie, dennoch kann man mit dem nötigen Willen einiges erreichen, und auch zum Westerwelle Wähler werden, auch wenn es die letzten Jahre schwerer geworden ist. DU BIST DEUTSCHLAND! Aber das meiste wird sowieso vererbt und hier gehe ich z.B. leider relativ leer aus.

Gruß,
D2001
Viele Grüße,
Dieter2001

#40
Zitat:Original von syracruz
@metallfan
Immer mehr von Ihnen sehen sich gezwungen für geringen oder oft gar keinen Lohn zu arbeiten, in Form so genannter "Praktika", "Volontariate" und "Hospitationen". Was sie dazu treibt, ist die vage Hoffnung auf Einstellung oder zumindest das Ziel, keine Lücke im Lebenslauf zu haben. So werden immer mehr junge Architekten, Wirtschafts-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler, Ingenieure und Juristen als Praktikanten eingestellt, aber faktisch als billige Arbeitskräfte ausgebeutet.

Selber schuld. Tut mir leid, aber die Leute die ich in solchen Positionen angetroffen habe, waren so vorbereitet, dass sie es auch nicht anders verdient haben.

D.