29.11.2013, 23:46
(29.11.2013, 17:08)asinus schrieb: Wenn ich häufig würfle ... ist Miss Wrong (Erwartungswert) eher ... in der Menge enthalten.
Ich weiß, worauf Du hinauswillst, aber so wie Du es formulierst, ist es immer noch falsch.
Der Erwartungswert beim Würfeln einer 6 ist 1/6 = 16,66%, aber wenn Du nur 10x würfelst, wirst du vermutlich nicht einmal in der Nähe dieser Zahl landen. Je häufiger Du würfelst, desto mehr näherst Du Dich diesem Wert, d.h. desto genauer stimmt Dein durch Würfeln ermitteltes Ergebnis mit diesem zu erwartenden Wert überein.
Auch klar ist: je häufiger Du würfelst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, das Du auch eine 6 würfelst.
Aber, und hier kommen wir zu dem eigentlichen Knackpunkt, Du setzt das Würfeln mit der Anzahl der wechselnden Partner gleich, und das ist falsch. Das Würfeln entspricht dem eigentlichen Geschlechtsakt, (1x Würfeln = 1x Ficken) und ist statistisch gesehen unabhängig von der Anzahl der verschiedenen Partner, mit denen Du AO-Verkehr ausübst. Du hast bei jedem Fick die selbe Wahrscheinlichkeit Dir was einzufangen, egal ob Du mit einer, zehn oder zehntausend Partnerinnen verkehrst. Die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren ist immer die selbe, genau so wie die Wahrscheinlichkeit, eine 6 zu würfeln immer die selbe ist, egal ob Du einmal oder zehntausend mal würfelst.
Wenn Du die von dir zitierten "häufig wechselnden Partner" mit in diese Analogie einbauen wolltest, dann müsstest Du vermutlich das Bild bemühen, mit verschiedenen/unterschiedlichen Würfeln zu würfeln. Und selbst dann ändert sich die Wahrscheinlichkeit nicht.
In Deinem Fall spielt hier etwas anderes eine viel größere Rolle, nämlich die Auswahl Deiner Partner. Dadurch, das Du Deine Partner nach bestimmten Kriterien auswählst, ist Deine Gruppe nicht repräsentativ. In den oben erwähnten Statistiken vom RKI ist die Gruppe die gesamte Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland. Das ist sozusagen der Idealfall für unser deutschsprachiges Forum, also sehr repräsentativ. In Deinen Fall ist es eine sehr sehr spezifisch ausgewählte Gruppe, und damit stark gewichtet, was natürlich das Ergebnis verzerrt.
Um sich klar zu machen, wie stark sich diese Repräsentativität auf das Ergebnis auswirkt, reicht es, sich eine einfache Umfrage zum Thema Tempolimit 100 auf deutschen Autobahnen vorzustellen, einmal durchgeführt in einer Straßen- oder U-Bahn, ein anderes mal unter den Zuschauern der Formel 1 am Hockenheimring....
Um wieder zu Deinem Fall (und damit zu Deinen Säulen 2 und 3) zurückzukommen: Der beste Vergleich, der mir dazu einfällt, ist ein gezinkter Würfel. Die von dir ausgewählte Gruppe entspräche dann einem Würfel, bei dem nie die 6 fällt.
Gruß,
Wanker (der für heute genug Vergleiche bemüht hat)