19.10.2007, 21:34
Leseprobe 2
Die Räder seines Autos drehten sich schnell und schneller auf der Strasse, auf dem weg hinein in die Metropole des Geldes und des Lasters. Die bunten Lichter der Großstadt brannten in seinen Augen. Manche waren grell , bunt und aufdringlich, doch eines hatten sie gemeinsam : sie spiegelten sich wieder im nassen Asphalt dieser, mit Hochhäusern der Macht gespickten Stadt. Sie standen überall, diese architektonischen Fehltritte, aufgereiht wie an einer Perlenkette standen sie da. Grau, anonym, lebensabweisend. Steinerne Mahnmale von Macht und Reichtum die alles um sie herum fressen.
In diesen Betonschluchten irrte er umher, suchend, Strasse um Strasse.
Immer auf er suche nach er wusste es selbst nicht. Manchmal stellte er sich die frage nach seinem tun, dem Sinn darin und den folgen für sein weiteres Dasein. Immer dem Trieb folgend, in jeder Stadt in der er war, überall.
Langsam rollte sein Fahrzeug die Strasse entlang, Ausschau haltend nach einem Augenpaar das seine Blicke erwiderte. Es war fast aussichtslos, wie in einem Pfad voller hecktischer Ameisen, tummelten sich alle möglichen Menschen in diesem Terrain. Es half nichts, er musste zu fuss auf die Strasse. Parken, wo zum Teufel sollte er sein Gefährt parken? Es gab ja scheinbar mehr rotbeleuchtete Fenster in diesem Viertel, als Parkplätze. Andere Parkplätze wiederum waren gut bewacht, zu gut, denn die waren am haken des gelben Abschleppers der hier das Geschäft seines Lebens macht. Auch andere Geschäfte schienen hier gut zu laufen, Geschäfte mit Fleisch, besser gesagt mit fleischlichen Gelüsten. Man munkelte das diese Art von Geschäften den Jahresetat so mancher Bananenrepublik übersteigen sollten. Er verdrängte dies aber im gleichen Augenblick wieder. Bananen waren ihm in diesem Augenblick so nah wie die Winterreifen in der Garage seines Neffen dritten grades mütterlicherseits.
Im fahlen Laternenlicht sah er sie, die Lücke, wie gemacht für sein Gefährt.
Anhalten, massnehmen, sollte sie passen ? Sie MUSS passen! Langsam rückwärts hineinstossen hineinstossen, ja das war der eigentliche Grund seines hierseins.
jetzt nur keine Hektik aufkommen lassen. Aussteigen, abschliessen, ist das Licht aus? Hose hochziehen, sind die Schnürsenkel zu? Das Portmonet noch, wo ist das verfluchte Portmonet ? Taschen durchsuchen, Hosentaschen, vorne , hinten.
Er atmete auf, da war es. Es war in der Hosentasche, wo es immer war .
Diese Anspannung brachte ihn an den Rand des Wahnsinns. Selbstgemacht war sie, die Anspannung, der Adrenalinspiegel immer hochgehalten um im entscheidenden Moment die Leistung bringen zu können für die er diesen weiten Weg zurück gelegt hatte. Also los, die Strassen entlang. Erstmal ein Runde drehen, checken was los ist. Wer war heute alles da, wie ist das Angebot ? Noch ein paar schnelle Schritte und er war mitten im Getümmel.
Vor ihm tat sich der Höllenschlund auf, ein Moloch in dem sich alle Schicksale vermischten. Das magische Viereck mitten in der Häuserschlucht, am Leben gehalten durch Drogen, Prostitution und Kleinkriminalität. Hell beleuchtete Etablissements, rot erleuchtete Fenster die eine gewisse art von Wärme suggestierten. Kleine Imbissbuden, Treffpunkt für hungrige, durstige, Strassennutten und möchtegern Luden.
Nur noch ein paar Schritte davon entfernt, fünf oder sechs, endlich da, endlich mitten drin. Mitschwimmen im sog der ungezügelten Lust, der Verdorbenheit. Jetzt ein Ziel aussuchen, eine Person. Nein eher wohl ein willenloses Spielzeug für den Moment,
willenlos alles zu tun um den nächsten Schuss, den nächsten Stoff zu organisieren, finanzieren, immer und immer wieder, jeden tag, egal wie.
Er vernahm eine Stimmen neben sich, sie schien erst ganz weit, dann ganz klar:
willst du was kaufen ? nein er wollte nicht, jedenfalls nicht DAS. Er war im Begriff weiterzugehen als der Typ erneut etwas durch seine ungewaschenen Zähne verlauten liess meine kleine, die kannst du haben, die macht alles, für dreissig
und zeigte dabei auf eine kleine dunkelhaarige in der ecke. Ihre struppigen Haare verdeckten zur Hälfte ihr vernarbtes Gesicht das mal hübsch gewesen sein musste.
Ein kurzes Nein folgte aus seinem Mund, das wollte er sich nicht antun.
20 erschall aus dem gleichen Mund wie zuvor. Er ertappte sich dabei kurz über das Angebot nachzudenken als noch alles was du willst ohne Gummi kein Problem folgte. Das war des guten doch zu viel, selbst für ihn, der es gern etwas derber angehen liess. Hart und schmutzig sollte es gerne sein, aber das .. nein!
Fortsetzung folgt.............
Die Räder seines Autos drehten sich schnell und schneller auf der Strasse, auf dem weg hinein in die Metropole des Geldes und des Lasters. Die bunten Lichter der Großstadt brannten in seinen Augen. Manche waren grell , bunt und aufdringlich, doch eines hatten sie gemeinsam : sie spiegelten sich wieder im nassen Asphalt dieser, mit Hochhäusern der Macht gespickten Stadt. Sie standen überall, diese architektonischen Fehltritte, aufgereiht wie an einer Perlenkette standen sie da. Grau, anonym, lebensabweisend. Steinerne Mahnmale von Macht und Reichtum die alles um sie herum fressen.
In diesen Betonschluchten irrte er umher, suchend, Strasse um Strasse.
Immer auf er suche nach er wusste es selbst nicht. Manchmal stellte er sich die frage nach seinem tun, dem Sinn darin und den folgen für sein weiteres Dasein. Immer dem Trieb folgend, in jeder Stadt in der er war, überall.
Langsam rollte sein Fahrzeug die Strasse entlang, Ausschau haltend nach einem Augenpaar das seine Blicke erwiderte. Es war fast aussichtslos, wie in einem Pfad voller hecktischer Ameisen, tummelten sich alle möglichen Menschen in diesem Terrain. Es half nichts, er musste zu fuss auf die Strasse. Parken, wo zum Teufel sollte er sein Gefährt parken? Es gab ja scheinbar mehr rotbeleuchtete Fenster in diesem Viertel, als Parkplätze. Andere Parkplätze wiederum waren gut bewacht, zu gut, denn die waren am haken des gelben Abschleppers der hier das Geschäft seines Lebens macht. Auch andere Geschäfte schienen hier gut zu laufen, Geschäfte mit Fleisch, besser gesagt mit fleischlichen Gelüsten. Man munkelte das diese Art von Geschäften den Jahresetat so mancher Bananenrepublik übersteigen sollten. Er verdrängte dies aber im gleichen Augenblick wieder. Bananen waren ihm in diesem Augenblick so nah wie die Winterreifen in der Garage seines Neffen dritten grades mütterlicherseits.
Im fahlen Laternenlicht sah er sie, die Lücke, wie gemacht für sein Gefährt.
Anhalten, massnehmen, sollte sie passen ? Sie MUSS passen! Langsam rückwärts hineinstossen hineinstossen, ja das war der eigentliche Grund seines hierseins.
jetzt nur keine Hektik aufkommen lassen. Aussteigen, abschliessen, ist das Licht aus? Hose hochziehen, sind die Schnürsenkel zu? Das Portmonet noch, wo ist das verfluchte Portmonet ? Taschen durchsuchen, Hosentaschen, vorne , hinten.
Er atmete auf, da war es. Es war in der Hosentasche, wo es immer war .
Diese Anspannung brachte ihn an den Rand des Wahnsinns. Selbstgemacht war sie, die Anspannung, der Adrenalinspiegel immer hochgehalten um im entscheidenden Moment die Leistung bringen zu können für die er diesen weiten Weg zurück gelegt hatte. Also los, die Strassen entlang. Erstmal ein Runde drehen, checken was los ist. Wer war heute alles da, wie ist das Angebot ? Noch ein paar schnelle Schritte und er war mitten im Getümmel.
Vor ihm tat sich der Höllenschlund auf, ein Moloch in dem sich alle Schicksale vermischten. Das magische Viereck mitten in der Häuserschlucht, am Leben gehalten durch Drogen, Prostitution und Kleinkriminalität. Hell beleuchtete Etablissements, rot erleuchtete Fenster die eine gewisse art von Wärme suggestierten. Kleine Imbissbuden, Treffpunkt für hungrige, durstige, Strassennutten und möchtegern Luden.
Nur noch ein paar Schritte davon entfernt, fünf oder sechs, endlich da, endlich mitten drin. Mitschwimmen im sog der ungezügelten Lust, der Verdorbenheit. Jetzt ein Ziel aussuchen, eine Person. Nein eher wohl ein willenloses Spielzeug für den Moment,
willenlos alles zu tun um den nächsten Schuss, den nächsten Stoff zu organisieren, finanzieren, immer und immer wieder, jeden tag, egal wie.
Er vernahm eine Stimmen neben sich, sie schien erst ganz weit, dann ganz klar:
willst du was kaufen ? nein er wollte nicht, jedenfalls nicht DAS. Er war im Begriff weiterzugehen als der Typ erneut etwas durch seine ungewaschenen Zähne verlauten liess meine kleine, die kannst du haben, die macht alles, für dreissig
und zeigte dabei auf eine kleine dunkelhaarige in der ecke. Ihre struppigen Haare verdeckten zur Hälfte ihr vernarbtes Gesicht das mal hübsch gewesen sein musste.
Ein kurzes Nein folgte aus seinem Mund, das wollte er sich nicht antun.
20 erschall aus dem gleichen Mund wie zuvor. Er ertappte sich dabei kurz über das Angebot nachzudenken als noch alles was du willst ohne Gummi kein Problem folgte. Das war des guten doch zu viel, selbst für ihn, der es gern etwas derber angehen liess. Hart und schmutzig sollte es gerne sein, aber das .. nein!
Fortsetzung folgt.............
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
(Tucholsky):p
(Tucholsky):p