Sexkaufverbot zum Schutz der Frauen? - Schweizer Politik sagt klar Nein
#1
Frage 
Prostitution wird in den Medien öfter schlecht dargestellt. Und in der Politik kommen (gerade von religiös verankerten Parteien) Forderungen nach Einschränkungen oder Verboten.
Frauenrechtsorganisationen, die mit Prostituierten zusammenarbeiten, sagen hingegen meist, dass man den Frauen nicht hilft, wenn Sexwork illegal wird - im Gegenteil: sie werden in den Untergrund gedrängt = weniger Kontrollen, weniger Unterstützung, weniger Sicherheit.

Trotz fortschreitendem Feminismus und #MeToo-Bewegung positioniert sich die Schweizer Politik bei dem Thema aktuell (überraschend?) klar:
über 90% der "grossen Kammer" stimmten heute gegen ein "Sexkaufverbot" (siehe Artikel unten).

Stimme mit diesem Entscheid natürlich überein, aber es verwundert mich etwas, wie deutlich die Meinung der CH-Politiker ist.
Würde das in Deutschland ähnlich ausgehen?
Was meint ihr?



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Schwedisches Modell: Nationalrat lehnt «Sexkaufverbot» ab
08.06.2022, 12.40 Uhr

Wer für sexuelle Dienstleistungen bezahlt, soll bestraft werden. Die Berner EVP-Nationalrätin Streiff-Feller wartete mit einer brisanten Forderung auf. Trotz einiger Sympathie wollte der Nationalrat nichts von einem «Sexkaufverbot» wissen.

Streiff-Feller möchte in der Schweiz mittels Motion das nordische Modell einführen. Hierzulande sollen Menschen für Sex nicht mehr «gekauft» werden dürfen. Gemäss Studien würden 89 Prozent der Frauen im Sexgewerbe ihre Tätigkeit sofort aufgeben, wenn sie könnten, argumentierte Streiff-Fehler am Mittwoch im Nationalrat.

Ihrer Ansicht nach gibt es kaum Prostitution ohne Zwang oder durch soziale Not. «Prostitution ist ein Akt bezahlter sexueller Gewalt.» Es gehe letztlich um die Frage, ob das weibliche Geschlecht weiterhin als Ware gehandelt werden dürfe, sagte die Nationalrätin. Den Bundesrat möchte sie beauftragen, betroffenen Frauen zu einem existenzsichernden Ausstieg aus der Prostitution zu verhelfen und die Aufklärungsarbeit in der Schweiz zu verstärken.

Prostitution verlagert sich in die Illegalität
Diese Argumente verfingen am Mittwoch im Nationalrat kaum. Die grosse Kammer stellte sich mit 172 zu 11 Stimmen gegen die Motion. Damit ist der Vorstoss erledigt.
Auch für den Bundesrat ist ein Sexkaufverbot nach dem Vorbild nordischer Staaten ein untaugliches Instrument, um betroffene Frauen besser zu schützen. Er zieht generell die Wirksamkeit in Zweifel und verweist auf die Erfahrungen aus Schweden. Es bestehe die Gefahr, dass sich die Prostitution in die Illegalität verlagere, argumentierte der Bundesrat. Ausserdem würden Freier einfach vermehrt übers Internet angeworben.

Quelle
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Es bedanken sich: Cyper,nobby,tuebingen2000,Jan_Meyer,peterPowers
#2
In Spanien soll es ja auch verboten werden. Vielleicht wird dadurch die Auswahl hier in Germany vielfältiger.
Mich als Latina Liebhaber freut es.
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#3
Das wäre ein weiterer schlechter Präzedenzfall. 

Aber bei den Latinas muss ich dir zustimmen  Unentschlossen
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