Zwangsprostitution - Replay zu http://www.lustscout.to/wbboard/showthread.php?t=48280
Hat eigentlich irgend einer der Kunden dieses Mädchens den unübersehbaren Beitrag zur Zwangsprostitution zum Anlaß genommen, sich um das Mädchen zu kümmern?

Zwangsprostitution https://www.lustscout.men/wbboard/showthread.php?t=48280

"Was aber tun, wenn ein Freier den Verdacht hat, das ein Mädchen zur Prostitution gezwungen wird ? Kann man helfen ? Wie geht man vor ? Wie erkenne ich überhaupt einen evt. Zwang ?"

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carolusmagnus schrieb:Hat so den Anschein als ob sie da relativ unvorbereitet zum Anschaffen geschickt wird. Schade, mir tut das Mädel irgendwie leid, hört sich irgendwie an als ob sie das nicht so ganz freiwillig tut.

funkahdafi schrieb:Ja, hatte wirklich den Anschein, als ob sie das nicht wirklich gerne macht. Sie hat das zwar nicht am Kunden ausgelassen, hat aber nach der session darüber "gejammert", daß so viele Kunden mir riesigen Schwänzen kämen und sie rücksichtslos ficken und ihre Muschi so weh tut. Und sie würde viel weinen.

wutzehund schrieb:Ich persönlich bin dann immer hin- und hergerissen zwischen meinem schlechten Gewissen ( ich weiß, es ist dämlich ^^ ) und meinem zu weichen Herzen, aber bei Paysex ist so etwas immer unerfreulich...

funkahdafi schrieb:Ja, mir war hinterher auch nicht ganz wohl bei der Sache. Hätte sie vorher schon solche Bemerkungen gemacht, wär ich wohl gegangen.
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Steve, der mal ein fettes NEIN vermutet
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Steve Rubell schrieb:Steve, der mal ein fettes NEIN vermutet

..und damit wirst du wohl auch recht haben...

sweetgirl
Wenn Mod kommt - flach auf den Boden legen und um Hilfe rufen. Wenn keine Hilfe kommt: Viel Glück!Big Grin
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Zu Snipers Bericht Zwangsprostitution - https://www.lustscout.men/wbboard/showthread.php?t=48280

möchte ichzur Diskussion stellen eine Stellungnahme von Dona Carmen e.V.:

sniper schrieb:Quelle : http://www.stoppt-zwangsprostitution.de/index.html



http://www.donacarmen.de/?p=153

[SIZE="3"]Theologen als Marktanalysten - Oder:
Wie man Prostitutionskunden Verantwortung und Schuld in die Schuhe schiebt
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Neben dem Märchen, dass Menschenhandel in Deutschland enorme Ausmasse erreicht habe, gehört die Botschaft, dass der Kunde erst den Markt für sexuelle Dienstleistungen schaffe und deshalb auch für Zwangsprostitution verantwortlich sei, zu den zentralen Botschaften der gegenwärtigen Anti-Freier-Bewegungen.

Warum die Debatte über die Verantwortung von Freiern?

Martin Rosowski, als Theologe verantwortlich für die Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland, einer Unterstützerorganisation der Kampagne "Stoppt Zwangsprostitution", schrieb kürzlich: "Der Respekt vor dem Leid der Menschen, die Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel geworden sind, verbietet es, allzu leicht die Normalisierung einer Sphäre zu fordern, in der Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung immer auch eine Option des Geschäftes sind: Jeder Kunde im Sexgeschäft muss sich im Klaren sein, dass er mit seiner Nachfrage nach käuflichem Sex genau den Markt schafft, der sich ohne Skrupel des Menschenhandels bedient. Doch die Kunden können Verantwortung zeigen, indem sie der Gewalt im Milieu entgegentreten und Szenen meiden, die Menschenhandel vermuten lassen oder sie können ihren Verdacht auf Menschenhandel einer Beratungsstelle oder der Polizei mitteilen." (EFD-Mitteilungen 431, 10/2005, S. 25 ff.)

Die Medien belehren uns täglich, dass auch auf den Märkten für öl oder Gas Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung eine Option des Geschäfts sind. Welcher vernunftbegabte Zeitgenosse würde deshalb ernsthaft behaupten, dass es sich deshalb verbiete, die Normalisierung einer solchen Sphäre zu fordern, wie Rosowski argumentiert? Umgekehrt würde ein Schuh draus: Normalisierung wäre gerade dann gefordert, wenn Gewalt und Ausbeutung im Spiel sind. Aber bei der Beschäftigung von Theologen mit Prostitution bleibt die Logik nicht selten auf der Strecke.

Theologe Rosowski nutzt sicherlich auch öl und/oder Gas. Schlecht vorstellbar, dass die Verantwortung des Kunden Rosowski ihn auf Gas und öl verzichten ließe und er im Winter seine Heizung komplett drosseln würde, nur weil auf den Rohstoffmärkten Gewalt und Ausbeutung eine Option des Geschäftes sind. Die Folge wäre nur die Erkältung des Theologen, nicht die Abschaffung von Ausbeutung und Gewalt. Auch ein Anruf bei der Polizei würde nicht weiter helfen.

Glücklicherweise ist der Markt für sexuelle Dienstleistungen bei weitem nicht so gewaltförmig wie der für fossile Brennstoffe. Dennoch ist der Sexmarkt immer wieder Objekt interessierter Betrachtung von Theologen und ihnen nahe stehender Menschen.

So machte etwa der zum Katholizismus neigende Jurist Prof. Renzikowski deutlicher als sein evangelischer Bruder im Geiste klar, dass es bei der Diskussion um die Verantwortung der Freier eigentlich im Kern um deren Strafbarkeit geht: Hinter der generellen Straflosigkeit der Freier verbirgt sich die Vorstellung: Prostitution sei ein notwendiges übel zur Befriedigung überschüssiger Triebe: Besser ein Bordellbesuch als eine Vergewaltigung! über die Strafwürdigkeit der Endverbraucher kann kein Zweifel bestehen. Die Bezeichnung Verbraucher trifft den Kern, weil diese Leute die betreffenden Frauen nicht als Personen, sondern als Ware behandeln und dadurch das sexuelle Selbstbestimmungsrecht und die Menschenwürde der Opfer verletzen. Die wahren sexuellen Ausbeuter sind also die Freier. (Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, 20.10.2004)

Im Unterschied zum evangelischen Theologen spricht der Katholizist Klartext: Die Debatte über die Verantwortlichkeit des Freiers für Zwangsprostitution soll via Freierstrafbarkeit zur Abschaffung nicht nur der Zwangsprostitution, sondern zur Abschaffung der Prostitution als solcher führen. Beide Male bedient man sich dabei der Phrase vom Kunden, der den Markt und damit die Nachfrage schafft. Was hat es damit auf sich?

Schafft der Kunde den Markt?

Die These "Der Kunde schafft den Markt" knüpft an die zunächst banale Tatsache an, dass sexuelle Bedürfnisse (hier: des Mannes) nicht nur von jeweils einer Partnerin befriedigt werden. Seit der Existenz von Warengesellschaften erfolgt auch die Befriedigung dieser Bedürfnisse kommerzialisiert über den Kauf und Verkauf sexueller Dienstleistungen.

Wer - wie die christlichen Kirchen - die Käuflichkeit sexueller Dienstleistungen bzw. die Existenz eines Marktes für sie beklagt, müsste konsequenterweise die Abschaffung von Geldwirtschaft und Kapitalismus fordern. Dass sie dies nicht tun, ist eben christliche Doppelmoral. Der Markt wird geduldet, moralische Vorbehalte gegenüber dem Sexmarkt nun auf die Prostitutionskunden gelenkt. Sie werden als Sündenböcke für sämtliche übel dieses Marktes öffentlich verantwortlich gemacht und stigmatisiert.

So wird die Verantwortung und Schuld von Freiern konstruiert. Gleichzeitig wird diese Schuld durch Dramatisierung des Menschenhandels (40.000 Zwangsprostituierte) künstlich aufgebauscht und öffentlich skandalisiert. Verantwortung und Schuld von Freiern erscheinen so in besonders krassem Licht.

Unerwähnt bleibt dabei, dass der Umfang des so genannten Menschenhandels gar nicht vom Verhalten der Freier, sondern vornehmlich von einer Vielzahl anderer Faktoren abhängt. Etwa von der rechtlichen Definition des Menschenhandels. So kann Menschenhandel in dem Maße zunehmen, wie dessen rechtliche Konstruktion die Unterscheidung von erzwungener und freiwilliger Prostitution systematisch relativiert. Damit haben es die politischen Eliten jederzeit in der Hand, ausländische Prostituierte aus relativ nichtigen Gründen (z.B. bei mangelnden Beherrschung der deutschen Sprache) als Opfer abstempeln und ausweisen zu können.

Der Markt hängt nicht einseitig vom Verhalten der Freier ab, sondern vor allem vom Wohlstandsgefälle zwischen verschiedenen Staaten und Regionen, von faktisch vorhandenen Möglichkeiten zur Migration, aber auch von historisch geprägten Mentalitäten im Umgang mit Sexualität ab. All diese Faktoren zu leugnen und sie in der Phrase vom Kunden, der erst den Markt schafft, zusammenschnurren zu lassen, ist intellektuell genauso anspruchslos und dürftig, als würde man umgekehrt behaupten, das Angebot sei die Ursache für die Nachfrage nach sexuellen Dienstleistungen.

Ideologische Scheingefechte auf dem Niveau von Henne und Ei tragen nicht das Geringste zur Regelung gesellschaftlicher Probleme bei, sondern eignen sich bestenfalls für Schuldzuweisungen und Stigmatisierungen zum Zwecke der Sexualkontrolle. Würde man ideologisch unvorbelastet mit Prostitutionsmigration umgehen und eine unbürokratisch zu erwerbende Green Card für ausländische Prostituierte einführen, wäre das Problem mit dem so genannten Menschenhandel weit gehend gelöst.


[SIZE="1"]Fortsetzung folgt:[/SIZE]
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[SIZE="1"]Fortsetzung der Stellungsnahme von Dona Carmen[/SIZE]


Sind Freier für Zwangsprostitution verantwortlich?

Das Verantwortlich-Machen der Freier für relativ marginale Fälle der Ausnutzung von Zwang, Gewalt oder Uninformiertheit von Migrantinnen im Prozess ihrer Migration, ist dasselbe, als würde man sämtliche Fleisch verzehrende Menschen für die Skandale der Massentierhaltung oder etwa die Rinderseuche BSE verantwortlich machen. Die von den bundesdeutschen Parteien und Kirchen ins Auge gefasste Kriminalisierung der Freier würde - übertragen auf den Lebensmittelmarkt - nichts anderes bedeuten, als die Aufforderung an den Staat, eine vegetarische Gesellschaft zu verordnen, nur weil mit der Neigung zum Fleischkonsum die Gefahren der Massentierhaltung einhergingen. Was hier als offenkundig absurd erscheint, ist es hinsichtlich des Marktes für sexuelle Dienstleistungen ebenso.

Wie kann man darüber hinaus Prostitutionskunden für eine relative Uninformiertheit von Prostitutionsmigrantinnen, für arbeits- oder strafrechtliche Verstöße auf der Angebotsseite verantwortlich machen, wenn die Prostitutionskunden letztlich gar nicht imstande sind, sämtliche Strukturen zu überblicken, die mit dem Migrationsprozess ausländischer Prostituierter in Zusammenhang stehen? Wie sollen Prostitutionskunden sämtliche rechtlichen Finessen kennen, mit deren Hilfe Migrationskontrolle heutzutage verfeinert und Migrantinnen samt Unterstützer/innen per Rechtskonstruktion zu kriminellen Outlaws gestempelt werden? Wenn der einzelne Freier dies genauso wenig aufklären kann wie der Aldikunde die Tatsache, ob die Produktion seines in Korea hergestellten PCs unter Einhaltung sämtlicher europäischer Umweltstandards erfolgt ist, so kann er dafür schlechterdings auch nicht zur Verantwortung gezogen werden.

Doch scheinen im Falle der Prostitution - wie so oft - mal wieder andere Maßstäbe zu gelten.

Konstruktion einer Verantwortlichkeit von Freiern

Unmittelbares Ziel gegenwärtiger Anti-Freier-Kampagnen ist es, Prostitutionskunden ihre neue Verantwortung gegenüber Zwangsprostitution klar zu machen. Und da die Freier noch gar nicht wissen, wofür sie fortan eigentlich verantwortlich sein sollen, bedarf es ihrer Sensibilisierung.

Diese gesellschaftliche Konstruktion einer neuen Verantwortlichkeit von Prostitutionskunden wird - solange es noch keinen politischen Konsens über eine strafrechtliche Verantwortung gibt - als moralische Schuldzuweisung öffentlich inszeniert und als allzeit abrufbarer, stigmatisierender Reflex eingeübt: Freier müssen Hinweise kennen lernen, die auf Zwangsprostitution schließen lassen. Das Nichtwissen der Freier schützt nicht vor Verantwortung und Schuld, heißt es exemplarisch im Antrag "Kampf gegen Zwangsprostitution" der Münchner SPD-Stadtratsfraktion vom 26.4.2005.

Die gesellschaftliche Konstruktion von Verantwortung und Schuld der Freier erfolgt unter dem Motto "Der Kunde schafft erst den Markt" bzw. "Ohne Freier keine Zwangsprostitution". Diese Prämissen sind nicht nur sachlich falsch, sondern in ihrer politischen Stoßrichtung abolitionistisch. Das heißt, sie zielen auf die von den christlichen Kirchen angestrebte Abschaffung der Prostitution.
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