Einige Tage Phuket
Zurück zum Geschehen: Es ist früh morgens und ich laufe die Bangla entlang. Außer den ewigen Kathoys laufen nur noch vereinzelt Gestalten Richtung heimwärts. An der Ecke gegenüber dem Red Hot fällt mir eine hübsche Frau auf, die sich mit einem Mann mit umgehängter Gittarre unterhält. Sie macht einen sympathischen Eindruck, hat ein blaues Kleid an, das nicht zu aufreizend und dennoch sehr sexy wirkt. Ihr Gesicht ist nicht hübsch, sie hat einen ausgesprochen großen Mund, ist ca. 30, schlank, sie wirkt müde und dennoch aufmerksam. Ich mag sie auf Anhieb. Einige Minuten später treffe ich sie eine Ecke weiter in der Soi Sansabai als sie versucht, ihren Roller zu starten, und spreche sie einfach an. Ihr Name ist Nang, wir unterhalten uns kurz und verabreden uns für abends im O-Top, einem Laden- und Bar-Areal gegenüber dem Hardrock-Cafe. Ich gehe zurück in die Bangla, langsam nach Hause. In der Bangla taucht Nang plötzlich mit Roller neben mir auf und fragt, ob sie mich mitnehmen kann. Ihre Freundin ist mit eigenem Roller auch dabei und wir fahren zusammen zum Strand, parken die Roller und laufen am Meer entlang.

Während die Freundin im Noch-Dunkeln nach Muscheln und Krebsen sucht, unterhalte ich mich Arm in Arm laufend mit Nang. Ihr Englisch ist so radebrechend schlecht, dass wir nach wenigen Minuten nur noch auf Thai sprechen. Nang hat zwei Kinder, das jüngere ist knapp drei Jahre alt. Vor zwei Jahren hat sie sich von ihrem Mann getrennt, weil er ständig soff und sie schlug – eine typische Geschichte, wie man sie oft von Bargirls hört, die aber nicht den Eindruck erwecken sollte, dass alle Thaimänner trinken und ihre Frauen schlagen. Als sie erzählt, wie er sie hochschwanger getreten hatte und vom siebten Stock die Treppe runterwarf, bricht sie in Heulen aus und hängt in meinen Armen.

Dejavus zum Dritten: Nach Toi, Änn jetzt also auch Nang. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, den Psychotherapeut von Patong zu spielen, aber irgendwie stimmt mich das doch bedenklich. Ich tröste sie, gebe ihr einen Kuss. Plötzlich küssen wir uns leidenschaftlich und ihr Kuss ist eine Offenbarung: Ihr Mund ist wie eine riesige, warme und weiche Vulva und jeder Kuss ist wie purer Sex. Mist, genau das wollte ich doch nicht, ziehe den Kopf zurück, Nang schaut mich mit großen Augen an. Sie ist betrunken, was noch ein Grund für mich ist, nicht weiter zu gehen. Ich erinnere sie an unsere Verabredung am Abend, wir suchen ihre Freundin, ich schicke beide nach Hause und laufe alleine die Beachroad zurück. Zuhause angekommen klebt die Erinnerung an diesen Kuss wie der Geruch eines intensiven Parfums in meinen Gedanken – ich werde sie einfach nicht los.
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Einige Tage Phuket - von Sultan - 16.11.2012, 03:55
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Nachwehen - von Sultan - 06.10.2013, 17:28