das 'Schöne freie Amerika'
@Lustwandel: danke für diesen Diskussions-Fred (man muss ja nicht immer nur von Nutten und ficken reden Big Grin)
Kannst du bitte Pikashus Posting auch hierher holen? Es enthält ebenfalls Null-Informationen über Tijuana und gehört in diesen Thread.

Außerdem wurde meinem Posting oben eine neue Überschrift verpasst, die nicht von mir ist.
Es war nicht als Eröffnungposting für einen Amerika-Thread gedacht sondern als Antwort auf Pikashus vorangegangenen 'Ausführungen', die hier leider fehlen!

hier nochmal der Auslöser dieser Diskussion:
basilio schrieb:Sind sie ja selber schuld die blöden Amis. Haben sich die prüde Bande (G.W. und Konsorten) ja selbst ausgesucht. Ich finde, die haben's nicht besser verdient.
Und jetzt kackt ihr Scheiß-Dollar noch so richtig schön ab, so dass sie nirgends auf der Welt mehr richtig billig ficken können [Bild: a070.gif] Gut so!
Können sich ja zum Ersatz ihre Wummen in den Arsch stecken. [Bild: a010.gif]
Ein Wort zu dieser Äußerung wg. der mir hier Unsachlichkeit vorgeworfen wird:
Dies ist nicht mein Beitrag zu einer laufenden Diskussion über Amerika, sondern eine kleine Fußnote in einem anderen Zusammenhang.
Wie an dem Teufelchen eigentlich unschwer zu erkennen, ist das ganze nicht 100%ig ernst gemeint und mit Absicht flapsig und provokant formuliert.

Und weil es u.a. von pikashu falsch wiedergegeben wurde:
- als 'prüde' bezeichne ich nicht pauschal alle Amerikaner, sondern die Republikanisch-Evangelikale Führungsriege um Bush
- ich habe vom Wert des Dollar in der Welt und nicht in den USA selber gesprochen
- der viel kritisierte Satz mit den 'Wummen' im Arsch zielt plakativ auf die zahlreichen Waffennarren in Amerika. Mir hier Fäkalsprache vorzuwerfen, erscheint mir ziemlich verfehlt.


Nun zur Diskussion:

Über die Art wie sich Amerika seit Jahrzehnten auf der weltpolitischen Bühne gebährdet, muss ich hoffentlich niemanden aufklären.
Hier nur einige Stichworte:
  • Hiroschima/Nagasaki,
  • Vietnam/Indochina,
  • US-Invasion in Grenada,
  • Irakkrieg I+II,
  • Foltergefängnisse im Irak, Guantanamo, Rumänien und Polen,
  • Entführungen von Bürgern souveräner Staaten
  • neuer kalter Krieg durch unsinnige Stationierung von Raketen in Osteuropa
etc. pp.

Fast immer dienten fadenscheinige Argumente und unwahre Behauptungen als Grund für militärische und menschenrechtlich bedenkliche Übergriffe. Dabei wurde sowohl das Ausland, wie auch die eigene Bevölkerung immer wieder unzureichend und meist sogar falsch informiert, um Proteste zu vermeiden. Erschreckend finde ich hierbei, dass sich offenbar eine Mehrheit der Amerikaner immer und immer wieder hinter's Licht führen und manipulieren lässt (auch meine Meinung über den 11.9. geht in diese Richtung, wird aber im Moment mal außen vor gelassen)

Dazu kommt der scheinbar grenzenlose und in meinen Augen von schwacher (Allgemein)bildung und Ignoranz geprägte Patriotismus der Amis, den wohl niemand leugnen wird.
Gepaart mit Arroganz und einem ausgeprägten Waffenfetisch erwächst allein daraus eine - für den Rest der Welt - gefährliche Bevölkerung, die die Rechte Amerikas deutlich vor den Rechten anderer Länder einordnet.

Ich war noch nicht in den Staaten, und werde auch in absehbarer Zeit nicht dort reisen oder gar leben.
Das fängt schon mit der Einreise an. Beispiel: Ein Bekannter von mir ist Jordanier, hat Frau und Kind in Amerika und reist regelmäßig dort ein. Trotzdem hat er bei jeder Einreise Probleme und wird ohne Begründung stundenlang festgehalten.

Aber ich habe über die Jahre zahlreiche Amerikaner überall in der Welt getroffen. Beispielsweise amerikanische Soldaten, die während dem Irak-Krieg in Angeles (Phils) 'rest and recreation' genossen. Freundliche, hilfsbereite, extrem begeisterungsfähige und gesellige Leute. Soviel zur vielfach gepriesenen sozialen Kompetenz.[INDENT]Einschub: Wie die soziale Ader der Amerikaner wirklich aussieht, hat man z.B. nach dem Wirbelsturm Kathrina in New Orleans gesehen. Vor allem wenn es sich um Schwarze handelt. Aber die Rassendiskriminerung ist wieder ein Thema für sich. Da nützt es auch nix wenn hier und da mal ein Rollstuhlfahrer hilfsbereit in den Bus geschoben wird.
[/INDENT]Aber auch extrem oberflächlich mit auswendig gelernter Meinung, schier unglaublichen weltpolitischen Ansichten und einem derart niedrigen Bildungsstand, dass einem Angst und Bange wird.
Ausnahmslos alle Amis, die ich auf Reisen traf, waren - in Bezug auf Amerika und seine Stellung in der Welt - arrogant und großkotzig. Ich bin überzeugt, eine breite Basis der Bevölkerung denkt Amerika habe wirklich das Recht oder sogar die Pflicht sich so aufzuführen.

irru schrieb:Die schönen Aussagen zu den 16% nicht versicherter Einwohner, mag ohne weiteres richtig sein, obwohl ich die Filme von Mr. Moore eher als Amüsement statt als Informationsquelle ansehen. Wir vergleichen hier aber Äpfel mit Birnen. Die USA ist ein extremes Einwandererland und hat eben ganz andere Strukturen, wenn wir dieses mal bereinigen, kommen wir auf ähnliche Werte wir in Germany, oder glaubst du hier sind noch alle Krankenversichert.
Natürlich gibt es auch in Deutschland Menschen ohne Krankenversicherung. Zum größten Teil Selbstständige, die sich irgendwann die private KV nicht mehr leisten konnten und nicht mehr in die gesetzliche zurück dürfen.
Insgesamt ca. 2,5% der Bevölkerung gegenüber 16% in den USA.

pikashu schrieb:Wir waren ja auch so intelligent, das Arbeitslosengeld auf 6 Monate zu begrenzen, in den USA sind es 4 Wochen und das ist vollkommen ausreichend um sich einen neuen Job zu suchen.
Eine Arbeitslosengeld-Bezugsdauer von 4 Wochen (gegenüber 6 Monaten in D.) als positiv hinzustellen, halte ich für befremdlich. 4 Wochen mögen reichen um einen neue Arbeit zu finden, sofern welche vorhanden ist!
Und dass sich unsere Arbeitlosen schwer damit tun, sich in 3 verschiedenen Tellerwäscher-Jobs gleichzeitig für 2 $/h von - vor Geld stinkenden Kapitalisten - ausgebeuten zu lassen, kann ich ehrlich gesagt nachvollziehen.

pikashu schrieb:Und der Dollar bleibt in USA im wesentlichen ein Dollar. Die Preise sind niedriger als in Deutschland und die Löhne höher.
Dass die Löhne höher sind stimmt nicht. Das hat auch irru schon - aus eigener Erfahrung - verneint. Hinzu kommt, dass signifikanter Prozentsatz der Amerikaner hoch verschuldet ist, um den privaten Konsum (und auf den Binnenkonsum stützt sich die US-Wirtschaft) zu finanzieren. Das dies nicht bis in alle Ewigkeit weiter geht, kann sich jeder ausrechnen. Hinzu kommt die weltweite Abwertung des US-Dollars, die höchstwahrscheinlich auch irgendwann die Inflation in Amerika selber treiben wird.


Ich stimme aber zu, dass es problematisch ist, die USA direkt mit Deutschland vergleichen. Dazu taugen schon die Größenverhältnisse und die historische Ausgangslage nicht.
Außerdem bin ich auch kein großer Fan Deutschlands. Auch hier liegt einiges im Argen, keine Frage.
Z.B. die von Pikashu schon ins Feld geführte Rentenproblematik.
Die Rente (wie er) in irgend einen Bezug zu den Exporten zu setzen, zeugt zwar von... hmm... unzureichender Auseinandersetzung mit dem Thema, allerdings tut man tatsächlich auch hierzulande gut daran, nicht mit allzuviel Rente zu rechnen. In 25 Jahren wird der Diskrepanz zwischen Rentenzahlern und -empfängern einen Höhepunkt erreichen und so groß sein, dass das System spätestens dann kollabieren wird.


An Amerika stört mich so viel, dass es echt in Arbeit ausartet, alles hier darzulegen. Daher muss ich jetzt mal unterbrechen. Dies ist jedoch nur ein anfängliches Posting, dem noch weitere folgen werden, sofern hier eine richtige Diskussion in Gang kommen sollte.

Viele Grüße
Basilio
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das 'Schöne freie Amerika' - von basilio - 09.11.2007, 01:48
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