06.06.2021, 09:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.12.2023, 20:49 von Cyper.
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Er wurde dabei geleitet von gar freudigen Erinnerungen an so manchen Abend in Trier, schon einige Jahre in der Vergangenheit liegend, in der er teils nach wilden Trinkgelagen mit holden Jungfrauen aus der Universität nahe des Petrisberg und teils mit willigen Freudenmädchen aus aller herren Länder wild gesündigt hatte, dass der Teufel seine wahre Freude daran gehabt hat und ihm an manchem Morgen die Lunte schier in Fransen hing.
Erschwert wurden diese Pläne nun dadurch, dass noch immer die Lungenpest im Lande wütete und die Obrigkeit wütete noch viel mehr und verbat den Huren ihrem Geschäft nachzugehen unter Androhung harter Strafen.
So ward es ihm gar schwer eine Hure zu finden welche bereit war ihn zu sich einzulassen, denn es schien als ob trotz des Verbotes seitens der Obrigkeit die Freudenmädchen an diesem Samstag gar fleißig ihrer Arbeit nachgingen.
Schließlich fand er dann doch noch ein williges Mägdlein mit Namen Flaviana welche unweit des Moselufers (nähere Beschreibung muss wegen Schergen der Obrigkeit leider ausbleiben) ihre Dienste anbot.
Auf dem Weg zu den Kemenaten der holden Maid traf der RheinStreuner drei gar finstere Gestalten gekleidet in Leder und Badelatschen im Innenhof sitzend, welche scheints aus der Wallachei, dem Amselfelde oder dem Morgenlande zu stammen schienen und ihn gar misstrauisch beäugten. Dies focht den RheinStreuner jedoch nicht an, denn auch wenn er seine Taler inzwischen damit verdient in weiche Sessel zu furzen und der Wams schon ein wenig spannt so war er doch hoch an Wuchs und von doch einigen Jahren Dienst in des Reiches Ritterschaft gestählt, wo er auf dem Amselfelde, im fernen Khorasan und im Lande der Mohren am Ufer des Nigerflusses das Kriegshandwerk gründlich erworben hatte. Er erwiederte den Blick der Spitzbuben also und diese sahen schamhaft zur Seite - ein sehr befriedigendes Erlebnis welches leider auch von der Hure Flaviana nicht übertroffen werden konnte, doch dazu jetzt mehr:
In der Kammer der holden Jungfrau stellte sich nun heraus, dass ihre Jungfräulichkeit nun schon lange der Vergangenheit angehörte und sie wohl schon an die 40 Lenze zählte. Ihr Heimatland scheint die Walachei zu sein, jedoch ist sie der Deutschen Sprache durchaus mächtig genug um ihrem Geschät nachgehen zu können. Zudem war sie recht mager mit gar kleinem Busen und schien an diesem Tage gar schon so manchen anderen Freier bedient zu haben. Nach der Übergabe von 80 Talern ging man zu Werke, wobei das Küssen verweigert und auch das Blasen am Schwanze nur unter Zuhilfenahme von Hand und Zahn sowie eines Pariser Hütchens von Statten ging. Anschließender Beischlaf verlief in des Missionares Stellung ohne große Höhepunkte aber auch ohne Koberey und Bockigkeit zu dem solche Freudenmädchen oft neigen. Man kann ihre ganze Gestalt und Aktion durchaus mit der eines Eichenbretts vergleichen.
So verließ der RehinStreuner die Kemenate wieder nach etwa 20 Minuten in dem Wissen, zwar das Bestellte geliefert zu bekommen haben, jedoch keinen Deut darüber hinaus und auch nur von recht mittelmäßiger Qualität.
Wenn ihr mich nun also fraget ob es sich nun lohnet in Flavianas Kemenate einzukehren, so muss ich euch, liebe Brüder, den Rat geben euer Glück lieber an anderer Stelle zu versuchen, da Flaviana und ihre Freunde aus dem Morgenlande eure Taler nicht wert sind.
Nun hoffe ich, dass euch meine kleine Kunde erfreut hat und verbleibe mit herzlichen Grüßen euer stets ergebener Diener,
Der RheinStreuner