Optisch eine positive Ausnahme im Hawaii: Sara (RO)
Das Hawaii hat die Sommermöbel schon draußen. Die Sonne scheint. Ich liege auf meiner Liege, Cappuccino und Butterbrez’n neben mir. Ein wenig bajuwarisch-mediterranes Lebensgefühl stellt sich ein.

Es wird zeitig schattig und kühl. Auf den Bildschirmen im Innenraum läuft ein Neo-Hippie-Lesben-Porno. Hübsche, natürliche junge Mädels in der freien Natur mit Blumenkränzen im wehenden Haar. Eine Salatgurke als Dildo. Wirklich nett anzusehen. Hippie, jung und lesbisch müsste man sein, denke ich – oder Salatgurke.

Das line up ist immer noch dürftig. Ich stelle mich so langsam darauf ein, dass das einzig Bleibende dieses Tages die Erinnerung an ein zweckentfremdetes Stück Gemüse sein wird. Aber dann wird es schlagartig besser und für Hawaii-Verhältnisse richtig gut. Es sind etliche neue Gesichter dabei.

Ich lande mit Sara in einem der neuen Zimmer. An der Wand hängt seitlich und in genau richtiger Höhe ein barock angehauchter schmaler Spiegel. Das Abbild von Saras Körper füllt diesen fast vollständig aus. Ein sehr sinnlicher Anblick – wenn da nicht dieser Typ im Hintergrund wäre. Ich abstrahiere von meinem Spiegelbild und stelle mir zwei schöne Menschen beim Sex vor. Das funktioniert ganz gut. Jetzt habe ich richtig Spaß beim Uns-beim-Vögeln-Zuschauen.

Wir liegen anschließend nebeneinander. Unsere Köpfe berühren sich. Meine Hand gleitet über ihren Rücken und Po, fährt ihr durch die Haare und massiert leicht ihren Hinterkopf. Ihr Atem wird ruhig. Es ist minutenlang ganz still. Ich denke an „Die schlafenden Schönen“ von Yasunari Kawabata. Ich werde alt.

Silvera
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Erste Frühlingssonne im Hawaii - von Mr_Silvera - 10.03.2014, 00:01