28.07.2019, 13:02
Hi Richi,
besser ist es, statt von Kultur von Milieu zu sprechen. Gleiche Klischee-Chiffre gab und gibt es auch in unserem Kulturkreis. Und das fühlt sich dann genau so fremd an.
Gestern stand ein zwei-farb-lackierter Roll Royce vor dem Sharks. Ich dachte, der gehört dem lieben Marcus Prinz von Anhalt - aber da habe ich mich wohl geirrt. Im Grunde ist das exakt das Gleiche wie die nächtlichen Videos - ein Wertesystem und Statussymbole, die ein anderes Leben zeigen als unseres. Im Journalismus spricht man von "Kontrastfunktion".
Die interessante Frage ist "Kontrast zu was"? Für uns Normalos sind Besuche im Sharks und ähnlichen Clubs ein Ausbrechen aus der Normalität, dem Alltag. Für CDL ist das Sharks triste Normalität und ein gut aussehender jüngerer Typ mit Energie und Durchsetzungsvermögen ist ein Kontrast zu uns Walrössern und Langweilern.
Für einen rumänischen, aufstrebenden Zuhälter sind solche Videos und Bilder Selbstbestätigung und Flucht von der heimatlichen Tristesse und Hoffnungslosigkeit. Die Geschäfte machen dort die örtlichen Clans, einige Chinesen und die politische Klasse. Die nächtliche Fahrt mit dem Mercedes ist ein Beweis von Abenteuer und "Selbstwirksamkeit" - man ist schnell unterwegs, auch wenn die Reise nirgendwo hingeht.
Und für den Besitzer des zweifarbigen Rolls Royce mag die Vorfahrt beim Sharks eine Demonstration von Macht und Potenz sein und ein Kontrast zur eigenen Bedeutungslosigkeit und gesellschaftlichen Isolation.
Interessant ist die Wahrnehmung von Schönheit, Schminken, etc. Während wir heute eher auf Natürlichkeit stehen, ist das in Osteuropa noch häufig anders. Das ist dann tatsächlich kulturelle Prägung - also eine andere Kultur.
Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht und vor allem eines gelernt: Egal wie geil eine Zeit auf dem Zimmer war, wie angeregt Gespräche sind und wie schön manche Treffen außerhalb des Clubs verliefen. Praktisch immer wird es nach erstaunlich kurzer Zeit verdammt langweilig und flach.
Gruß
Gabriel
besser ist es, statt von Kultur von Milieu zu sprechen. Gleiche Klischee-Chiffre gab und gibt es auch in unserem Kulturkreis. Und das fühlt sich dann genau so fremd an.
Gestern stand ein zwei-farb-lackierter Roll Royce vor dem Sharks. Ich dachte, der gehört dem lieben Marcus Prinz von Anhalt - aber da habe ich mich wohl geirrt. Im Grunde ist das exakt das Gleiche wie die nächtlichen Videos - ein Wertesystem und Statussymbole, die ein anderes Leben zeigen als unseres. Im Journalismus spricht man von "Kontrastfunktion".
Die interessante Frage ist "Kontrast zu was"? Für uns Normalos sind Besuche im Sharks und ähnlichen Clubs ein Ausbrechen aus der Normalität, dem Alltag. Für CDL ist das Sharks triste Normalität und ein gut aussehender jüngerer Typ mit Energie und Durchsetzungsvermögen ist ein Kontrast zu uns Walrössern und Langweilern.
Für einen rumänischen, aufstrebenden Zuhälter sind solche Videos und Bilder Selbstbestätigung und Flucht von der heimatlichen Tristesse und Hoffnungslosigkeit. Die Geschäfte machen dort die örtlichen Clans, einige Chinesen und die politische Klasse. Die nächtliche Fahrt mit dem Mercedes ist ein Beweis von Abenteuer und "Selbstwirksamkeit" - man ist schnell unterwegs, auch wenn die Reise nirgendwo hingeht.
Und für den Besitzer des zweifarbigen Rolls Royce mag die Vorfahrt beim Sharks eine Demonstration von Macht und Potenz sein und ein Kontrast zur eigenen Bedeutungslosigkeit und gesellschaftlichen Isolation.
Interessant ist die Wahrnehmung von Schönheit, Schminken, etc. Während wir heute eher auf Natürlichkeit stehen, ist das in Osteuropa noch häufig anders. Das ist dann tatsächlich kulturelle Prägung - also eine andere Kultur.
Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht und vor allem eines gelernt: Egal wie geil eine Zeit auf dem Zimmer war, wie angeregt Gespräche sind und wie schön manche Treffen außerhalb des Clubs verliefen. Praktisch immer wird es nach erstaunlich kurzer Zeit verdammt langweilig und flach.
Gruß
Gabriel