M36 Susanna, M36, 3. Etage, Zimmer 20
#1
Ihrem Silberblick konnte ich mich in dieser Nacht nicht mehr entziehen, nachdem ich sie schon in Oberhausen und in Frankfurt im Roten Haus sowie in der Taunusstraße 42 gesichtet hatte. Schnell waren die üblichen Regularien geklärt - 25 Euro für FO und GV. Und diese tiefe leicht rauchige Stimme tat ein Übriges, meine abwartende Zurückhaltung bei Susanna endlich aufzugeben.

Susanna entblätterte sich, während ich mich wusch. Danach legte sie sich schnurstracks aufs Bettchen und ich legte mich freudestrahlend daneben. Susanna lag jetzt mit ihrem Kopf auf dem "Anti-Stress-Kissen", ich suchte mir das "Herz-Schmerz-Kissen" aus, während das dritte dort drappierte Motto-Kissen des Abends, das "Kuschel-Kissen", mutterseelenallein zwischen uns lag. Sollte diesen Kissen womöglich ein zauberhaftes Fluidum innewohnen, das angetrieben durch finanzielle Anreize nunmehr seine magische Wirkung entfalten konnte? Und in der Tat musste ich sehr schnell feststellen, dass das Anti-Stresss-Kissen, auf dem Susannas Kopf ruhte, wohl mit einem geheimen Voodoo-Zauber belegt war - denn Susanna döste mir weg!

Nun war guter Rat teuer. Bei geschlossenen Augen kam immerhin ihr hellblauer Lidschatten besonders gut hervor. Auch leichte schnuckelige Schlafgeräusche vernahm ich von meiner Tschechin, die mir zur Linken lag. Hellen Bewusstseins war mir in diesem schon jetzt entscheidenden Augenblick klar, dass ich hier nicht länger untätig sein durfte, bevor Susanna noch gänzlich ins Nirwana abgeglitten wäre. Zärtlich, aber entschieden knuffte ich sie in die Seite. Doch der Voodoo-Zauber ihres Anti-Stress-Kissens schien zu dieser Zeit schon übermächtig zu sein... Hier mussten jetzt wirklich alle Register gezogen werden. Ruhe und Stille umgaben den Raum, kein schriller Viva-Klingelton, der selbst Tote zum Leben erweckt hätte. Susanna schlief jetzt sanft und tief. Wie gerne hätte ich mir doch an dieser Stelle einen afrikanischen Medizinmann gewünscht, der ordentlich auf die Pauke gehauen und Susanna von ihrem bösen Zauber befreit hätte. Doch solche Wünsche gehen leider selten in Erfüllung. So musste ich wieder selbst ran, rüttelte und schüttelte Susanna, rüttelte und schüttelte sie fester, bis ich endlich ihre gepanzerte Unnahbarkeit durchbrach: Susanna schlug die Augen auf. Der Voodoo-Zauber schien gebrochen!

Mit ihrer markanten Stimme fragte sie mich:´Ich habe doch nicht geschlafen!?´... ´Doch, doch´ entgegnete ich, woraufhin sie sich bei mir bedankte und anmerkte, wenn ich sie nicht geweckt hätte, hätte sie wohl bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag durchgeschlummert. Das ist ja dann noch mal gut gegangen, dachte ich mir nun, denn sooo viel Zeit hatte ich nun wirklich nicht. Damit diese Tschechin nun aber nicht schon wieder nur vom Schlaf übermannt werden sollte, forderte ich nun Aktionen:

So ließ ich mich fallen und plumpste auf mein Herz-Schmerz-Kissen, harrte dabei der Dinge, die da noch auf mich zukommen sollten. Fest entschlossen war ich, eine Nummer mit ihr durchzuziehen. Und so nahm das Schicksal seinen dann wohl unabänderlichen Lauf. Susanna versuchte sich aufzurappeln, fiel dabei wie ein nasser Sack auf und in meine linke Flanke - - - Herz-Schmerz.......... Mayday, Mayday, absoluter Notstand..........Herz-Schmerz. Susannas Gesicht sah ich zwar jetzt nicht mehr, aber ich ging mal davon aus, dass wenigstens sie jetzt wieder sehr entspannt aussah. Und mein Herz-Schmerz-Kissen! Auch das war übel verhext...

Susannas Blasen war im Übrigen einfach nicht der Rede wert.

Nunmehr wollte mein Marshmallow-Man sich ihrem frisch rasierten Schneckchen zuwenden. Wie sie da jetzt vor mir lag, ihre helle Haut harmonierte mit ihren kurzen burschikos geschnittenen Haaren, die rötlich-blond flackerten, erinnerte sie mich plötzlich irgendwie an diese Sozialarbeiterinnen aus den Problemfilmchen der siebziger Jahre - staubtrocken und todernst. Aber waren das nicht eigentlich alles Auslaufmodelle und hoffentlich alle schon verrentet?

Bumsfidel war meine Mittzwanzigerin bisher zwar nicht gerade, doch ich hoffte noch auf eine entscheidende Wende: Knappe 180 Zentimeter fraulich-schlanke Power lagen schließlich vor mir! Bei einem engagierten Einsatz ihrerseits wäre eigentlich mein nächster Bandscheibenvorfall vorprogrammiert gewesen. Doch um es kurz zu machen: Ich kann mir den Gang zum Orthopäden sparen... Beim Missionieren und im Doggy versuchte sie immer und immer und immer wieder, aus meinem Marshmallow-Man die Luft rauszulassen. Susannas Taktik bestand einfach darin, ihn einzuschläfern, doch unglücklicherweise wäre sie selbst dabei fast wieder entschlummert. So hat sie leider den Zug der Zeit irgendwie verschlafen:

Möge Susanne daher weiter in Frieden ruhen und niemand, wirklich niemand sie aus ihrem wohl noch hundert Jahre währenden Schlaf wach küssen.

R.I.P.!


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Susanna, M36, 3. Etage, Zimmer 20 - von Balance - 28.01.2007, 21:31