Bezahlungsart: bar, Kreditkarte, smartphone
Also weitere Gründe in Richtung vorwiegend billige Jobs abschaffen. Sei es bei Sicherheitsdiensten, deren Mitarbeiter für den Mindestlohn oder knapp darüber arbeiten oder bei Banken. Diebische Elstern beim Kassenpersonal braucht man ohne Bargeld nicht mehr zu fürchten, noch ein Punkt wieso der Handel die Abschaffung fördern könnte.
Dann zahle ich doch lieber ein paar Euro Kontoführungsgebühren, die das Handling der Geldautomaten und das Bewegen der Geldmengen mit finanzieren. Das Bargeld-Handling im Handel finanzieren wir bereits jetzt ohne es zu merken, das ist genauso wie Diebstahl durch Kunden und Mitarbeiter oder das wegwerfen von abgelaufener Ware aus Überangebot alles eingepreist. Also was solls?

Grundsätzlich finde ich den klassischen Tauschhandel Ware gegen Ware bzw. Geld besser weil bodenständiger. Mit Bargeld hat man etwas in der Hand, bei der elektronischen Variante ist man zwingend darauf angewiesen, dass immer alles funktioniert, angefangen bei Strom und Internet. Wir begeben uns sehenden Auges in Abhängigkeiten die wir und auch die Entscheider nicht mal im Ansatz überblicken.

Von den Sicherheitsaspekten ganz abgesehen. Und ich rede hier nicht von Konten oder Banken hacken. Wer heutzutage Deutschland trocken legen will setzt bei den Stromversorgern oder den überlasteten Hochspannungstrassen an. Es sollte theoretisch ausreichen an mehreren Knotenpunkten zeitnah jeweils mehrere Masten umzulegen; sind es genug und die richtigen Knotenpunkte, werden die anderen überlastet und es ist auf einen Schlag für den Großteil der Republik für mehrere Tage bis Wochen 19. Jahrhundert angesagt. Die großflächigen Blackouts in den USA vor einigen Jahren sollten uns eine Warnung sein.
Keine Kühlschränke mehr, keine Kassen, Ampeln, Internet, Telefon, Benzin mehr weil ohne Strom die Pumpen nicht laufen. Kein Kochen mehr sofern man keinen Gasherd hat, wobei hier auch wieder die Frage ist ob das ohne Strom noch funktioniert. Damit kombiniert: Keine Heizung mehr, egal ob Heizöl, Pellets oder Gas. Leitungswasser dito. Abwasserpumpen? Klärwerke? Gab es nicht im 19. Jahrhundert. Kein Bargeld mehr abheben, weder am Automaten noch am Schalter, Computer brauchen Strom, die Datenverbindung zur Bankzentrale ebenso. Die gehackten Konten selbst einer Großbank sehen dagegen wie Peanuts aus.
Der Unterschied zwischen uns und den Amis: Die sind es gewohnt, dass der Strom auch mal länger ausfällt weil mal wieder einer besoffen gegen einen Mast semmelt oder Schnee und Eis zu schwer werden und daher darauf vorbereitet.
Mit vorhandenem Bargeld könnte man im Supermarkt wenigstens noch den guten alten Tauschhandel durchführen. Sofern die Kassierer/innen überhaupt noch die Grundrechenarten auf Papier beherrschen... Dodgy

Ob daher die offizielle Empfehlung kommt, Vorräte für mindestens eine Woche anzulegen? Weiß oder befürchtet die Regierung etwas, was sie sich nicht traut uns zu sagen? Oder rechnen die schlicht und einfach mit überregionalen Blackouts weil der überfällige Ausbau der Trassen nicht voran kommt und die Regierung sich nicht traut die Initiativen der Trassengegner zum Schutz der Landschaftsoptik oder der schwarzviolett gestreiften Zwergwiesenschnepfe mit nachts gelbgrün leuchtenden Punkten per Dekret zum Schutz der Allgemeinheit zu überstimmen? Verwirrt 
Allein deshalb kann eine Abschaffung nicht im Sinne der Bevölkerung sein. Kein physisches Tauschmittel mehr, mehrere Tage bis Wochen Blackout, was dann? Millionen Tote, die ohne Trinkwasservorräte nach einer Woche verdurstet sind?

Das hat nichts mit Verschwörungstheorien zu tun sondern mit simpler Logik. Wir sind zu 100% abhängig von Strom und zu über 99% vom Tauschhandel aka Ware gegen Geld, heutzutage hängt das Leben wie wir es kennen vollständig von einem funktionierenden Stromnetz ab, weil ohne Strom auch kein Bargeldnachschub von der Bank. Wer uns ins Mark treffen will greift genau da an. Sei es per hacken der Stromversorger/Trassenbetreiber oder schlicht per Akkutrennschleifer.
Der größte Schwachsinn überhaupt ist den letzten ohne Strom auskommenden und seit Jahrtausenden bewährten Lebens- und Handelsbestandteil auch noch vollends davon abhängig zu machen. Bargeld lässt sich halt schlecht überwachen, und? Dafür funktioniert es so lange wir genug vorrätig haben. Immer. Auch ohne Strom, Internet und Mobilfunk. Pst
 
 
Ist zugegeben das Worst Case Szenario schlechthin. Ist ein derartiger längerfristiger Blackout Unwahrscheinlich? Hoffentlich Ja. Ist er Unmöglich? Klares Nein, es gibt fast immer Schwachstellen die nicht bedacht wurden oder deren Beseitigung so viel kosten würde, dass sie dem Rotstift zum Opfer gefallen sind. BWLer und Statistiker sind die Beulenpest der Moderne. Da werden Risiko und Eintrittswahrscheinlichkeit gegen die Kosten aufgerechnet, kostet deutlich weniger so lange der Fehlerfall nicht eintritt, das steigert den Gewinn und die Zufriedenheit der Aktionäre...
In meinem Job werde ich u.a. dafür bezahlt die Systeme der Firma gegen alle möglichen denkbaren und undenkbaren Risiken abzusichern, wie unwahrscheinlich sie auch sein mögen. Resultat: Der Betrieb der zentralen Systeme hält um Tage länger wie die Rechner der Kollegen, die im Fall eines längeren Blackouts überhaupt noch zugreifen könnten sofern die auf dem Weg liegenden Provider so lange mitspielen. Trotzdem sehe ich noch Optimierungspotential für das bisher kein Budget bewilligt wurde. Stichwort doppelte Redundanz. Womit wir wieder bei den allseits geliebten BWLern wären, aus deren Feder wohl letzten Endes auch die Überlegungen zur Abschaffung von Bargeld wegen zu hoher Kosten stammen. Wink
Wieso ist Teeren und Federn eigentlich aus der Mode gekommen? Lachen
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Es bedanken sich: Jerry,Nedski,yogi117


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RE: Bezahlungsart: bar, Kreditkarte, smartphone - von my2cents - 17.08.2018, 12:18