14.09.2004, 06:46
Hhhmmmmm ....
Altenstädter Kreis-Anzeiger:
Lokales 14.09.2004 00:00 Uhr
"Tabulose" Feier zur Neueröffnung
Sauna- und FKK-Club Atlantis jetzt unter neuer Leitung - Rechtsgutachten sorgt allerdings für Irritation
Guido StriegnitzALTENSTADT. "Wir sind wieder da", heißt es in Zeitungsanzeigen, verbunden mit dem Versprechen: "Das wird tabulos gefeiert". Was Beobachter inzwischen nicht mehr für möglich hielten, scheint wahr zu werden: Der Altenstädter Sauna- und FKK-Club Atlantis will Donnerstag, 30. September, die Pforten wieder öffnen. Vergangenen März war der Club "mit den besten Top-Nixen weltweit" nach einer Razzia von Staatsanwaltschaft und Polizei behördlich geschlossen worden. Gegen Inhaber und Manager wurde wegen Steuerhinterziehung und Menschenhandel ermittelt. Der "oberste Boss" konnte von den Ermittlern nach mehrwöchigem Untertauchen in Spanien verhaftet werden. Es dauerte nicht lange und die Diskussion um die Zukunft des Clubs entbrannte, weil die dort Beschäftigten mit Geschäftsleuten aus Altenstadt und der Region Appelle an Altenstadts Gemeindevertreter richteten, einer Wiedereröffnung unter neuer Leitung nichts in den Weg zu stellen. Dies war verbunden mit Hinweis auf die rund 60 Arbeitsplätze, die das Atlantis bot, aber auch auf die wirtschafts- und steuernfördernde Bedeutung des Sauna-Clubs. Zumal der Grundstückseigner bemühte sich um Wiedereröffnung, weil er naheliegendes Interesse an einträglicher Vermarktung der Immobilie hat. Er gründete vor zwei Monaten eine Betreibergesellschaft, in der er zu 51 Prozent Mehrheitsgesellschafter ist. Die übrigen 49 Prozent gehören einem Kaufmann aus Frankfurt, der als Gesellschafter und Geschäftsführer des Atlantis zugleich fungiert. Die negativen Vorfälle der Vergangenheit sollen sich nicht wiederholen, betonen die neuen Männer an der Spitze des Sauna-Clubs und versprechen kontrollierbare Geschäftsführung und jederzeit engen Behörden-Kontakt. Altenstadts Bürgermeister Norbert Syguda zeigte sich gestern von der angekündigten Neueröffnung nicht gerade begeistert, obwohl er die Entwicklung hatte kommen sehen. Dass seine rechtliche Auffassung und die der neuen Atlantis-Betreiber konträr ist, war in vorangegangenen Gesprächen bereits deutlich geworden. Es bestehe nach wie vor keineswegs die Legitimation zum Betreiben des Atlantis als bordellähnlicher Betrieb, wie er zugegebenermaßen einst geduldet worden sei. Genehmigt aber sei dies nie gewesen. Und auf dieser Grundlage könne auch kein Bestandsschutz von den neuen Betreibern abgeleitet werden. Damit spielt Syguda auf das Rechtsgutachten eines Verwaltungexperten an, das die Betreiber in Auftrag gaben und Bürgermeister und Kreisbauamt zukommen ließen. Der Hintergrund ist keineswegs unkompliziert. Seinerzeit erließ die Gemeinde eine Veränderungssperre zum Bebauungsplan, der die Liegenschaft Atlantis betrifft. Und auf Grund der Sperre sind "bordellartige Betriebe" im betreffenden Gewerbegebiet nicht zulässig. Es gehe letztlich um die Vereinbarung des Betriebs des FKK-Clubs mit der Baugenehmigung, heißt es beim Bauamt. Die Betreiber betonen, die Veränderungssperre sei erst vorgenommen worden, nachdem am 10. August 2001 die Baugenehmigung für den FKK-Club erteilt war. Gemeinde und Bauamt hätten gewusst, was im Atlantis lief, weil der Club schon September 2000 den Betrieb aufgenommen hätte. Nur eins ist gewiss: Beim Wetteraukreis analysieren die Juristen derzeit das Rechtsgutachten nach Strich und Faden. Und selbst Klärung beim Verwaltungsgericht scheint nicht mehr ausgeschlossen.
Stuart, abwartend ?(
Altenstädter Kreis-Anzeiger:
Lokales 14.09.2004 00:00 Uhr
"Tabulose" Feier zur Neueröffnung
Sauna- und FKK-Club Atlantis jetzt unter neuer Leitung - Rechtsgutachten sorgt allerdings für Irritation
Guido StriegnitzALTENSTADT. "Wir sind wieder da", heißt es in Zeitungsanzeigen, verbunden mit dem Versprechen: "Das wird tabulos gefeiert". Was Beobachter inzwischen nicht mehr für möglich hielten, scheint wahr zu werden: Der Altenstädter Sauna- und FKK-Club Atlantis will Donnerstag, 30. September, die Pforten wieder öffnen. Vergangenen März war der Club "mit den besten Top-Nixen weltweit" nach einer Razzia von Staatsanwaltschaft und Polizei behördlich geschlossen worden. Gegen Inhaber und Manager wurde wegen Steuerhinterziehung und Menschenhandel ermittelt. Der "oberste Boss" konnte von den Ermittlern nach mehrwöchigem Untertauchen in Spanien verhaftet werden. Es dauerte nicht lange und die Diskussion um die Zukunft des Clubs entbrannte, weil die dort Beschäftigten mit Geschäftsleuten aus Altenstadt und der Region Appelle an Altenstadts Gemeindevertreter richteten, einer Wiedereröffnung unter neuer Leitung nichts in den Weg zu stellen. Dies war verbunden mit Hinweis auf die rund 60 Arbeitsplätze, die das Atlantis bot, aber auch auf die wirtschafts- und steuernfördernde Bedeutung des Sauna-Clubs. Zumal der Grundstückseigner bemühte sich um Wiedereröffnung, weil er naheliegendes Interesse an einträglicher Vermarktung der Immobilie hat. Er gründete vor zwei Monaten eine Betreibergesellschaft, in der er zu 51 Prozent Mehrheitsgesellschafter ist. Die übrigen 49 Prozent gehören einem Kaufmann aus Frankfurt, der als Gesellschafter und Geschäftsführer des Atlantis zugleich fungiert. Die negativen Vorfälle der Vergangenheit sollen sich nicht wiederholen, betonen die neuen Männer an der Spitze des Sauna-Clubs und versprechen kontrollierbare Geschäftsführung und jederzeit engen Behörden-Kontakt. Altenstadts Bürgermeister Norbert Syguda zeigte sich gestern von der angekündigten Neueröffnung nicht gerade begeistert, obwohl er die Entwicklung hatte kommen sehen. Dass seine rechtliche Auffassung und die der neuen Atlantis-Betreiber konträr ist, war in vorangegangenen Gesprächen bereits deutlich geworden. Es bestehe nach wie vor keineswegs die Legitimation zum Betreiben des Atlantis als bordellähnlicher Betrieb, wie er zugegebenermaßen einst geduldet worden sei. Genehmigt aber sei dies nie gewesen. Und auf dieser Grundlage könne auch kein Bestandsschutz von den neuen Betreibern abgeleitet werden. Damit spielt Syguda auf das Rechtsgutachten eines Verwaltungexperten an, das die Betreiber in Auftrag gaben und Bürgermeister und Kreisbauamt zukommen ließen. Der Hintergrund ist keineswegs unkompliziert. Seinerzeit erließ die Gemeinde eine Veränderungssperre zum Bebauungsplan, der die Liegenschaft Atlantis betrifft. Und auf Grund der Sperre sind "bordellartige Betriebe" im betreffenden Gewerbegebiet nicht zulässig. Es gehe letztlich um die Vereinbarung des Betriebs des FKK-Clubs mit der Baugenehmigung, heißt es beim Bauamt. Die Betreiber betonen, die Veränderungssperre sei erst vorgenommen worden, nachdem am 10. August 2001 die Baugenehmigung für den FKK-Club erteilt war. Gemeinde und Bauamt hätten gewusst, was im Atlantis lief, weil der Club schon September 2000 den Betrieb aufgenommen hätte. Nur eins ist gewiss: Beim Wetteraukreis analysieren die Juristen derzeit das Rechtsgutachten nach Strich und Faden. Und selbst Klärung beim Verwaltungsgericht scheint nicht mehr ausgeschlossen.
Stuart, abwartend ?(
"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." Groucho Marx