FFM Redlight-History
Zu versifftem Puff fällt mir da aber zum Beispiel spontan der Laden ein, den es schräg gegenüber der Mosel 42 gab, weiß der Teufel, wie der hieß und welche Nummer er hatte. Aber der war geil und billig. Mitte der 80er gab es da im obersten Stock außer akuter Absturzgefahr, Ratten und grenzwertiger Damen auch Ficks für 10-15 Mark (5-8 Euro) und das auch mit AO und AV.
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Überhaupt gab es da noch so einige z.T. gute Häuser, die Anfang der 90er der neuen Sperrgebietsverordnung zum Opfer gefallen sind. Sowohl im BHV (Mosel- und Elbestraße) als auch in der BG.
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Kann sich noch jemand an den Schuppen in der BG erinnern, der schräg gegenüber der BG 7-9 war? So ein altes "Industiegebäude", auch ziemlich runtergekommen. Die Ruine steht ja noch heute und weckt immer nette Erinnerungen bei mir, aber auch Erinnerungen an eine Art Spießrutenlaufen bei der Auswahl der Damen im langen breiten Flur der ersten Etage.
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Ach ja, dann war da auch mal die Idee mit dem zentralen Großpuff in der BG, der dann doch eine Herzklinik wurde. Die Pension Herzlich direkt gegenüber hat sicher nicht unbedingt zur Genesung der herzkranken beigetragen.
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Yep – das fängt ja schon ganz gut an.

Die Szene in FFM kenne ich seit Ende der 1980er.
Das hatte Anfangs immer einen Hauch von Abenteuer – allein schon dieser verruchte Myhtus.
Irgendwann bin ich da zum ersten Mal aufgeschlagen. Mit den verbreiteten wilden und meist gefakten oder zumindest maßlos übertriebenen Storys über das Frankfurter Bahnhofsviertel im Kopf geriet ich dann im den Leierkasten, weil es sich gerade so anbot. Intuitiv oder einfach nur Glück gehabt – keine Abzocke. Die gebuchte Thai hatte eine korrekte Performance abgeliefert.

An den beschriebenen Laden gegenüber der M 42 erinnere ich mich auch noch. Man musste erst eine wackelige und vergammelte Treppe rauf, bevor man ins Allerheiligste kam.
Da war das auch, wo eine DL, nachdem wir fertig waren, ohne was zu sagen einen Eimer holte, sich draufsetzte, ungeniert reinpisste und mich dabei noch anlächelte. Da verhältnismäßig neu in der Szene, kannte ich das noch nicht. Heutzutage wäre das keiner Erwähnung mehr wert.
Klasse auch die andere Schnecke in dem Laden, die mich direkt nach der Nummer fragte, ob ich sei nicht heiraten wollte, damit sie in Deutschland bleiben kann.
Dann war da noch meine temporäre Stamm-Thai Timi. Als ich mal mit einem Kumpel durch die Bude zog, stellte ich sie ihm vor. Er kurz drauf außer Hörweite der Dame: „Timi? Die heißt ja wie unser Hund!“.
O man , o man.

Neben der M 42 gab es auch noch eine Andockstelle. Ein Altbau mit großem Treppenhaus. Da hing in der ersten Etage eine große Preisliste an einer Tür: Blasen = …, Ficken = … Anal = … usw. Wäre ein Bild für eine Digicam wert gewesen, die es damals aber noch nicht gab. Das Haus wurde irgendwann abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Ist allerdings nie wieder Puff geworden.

Einen Laden gab es auch noch neben der M 36, wo die Hotels sind. Auch nicht schlecht. Man musste so von hinten rum rein und dann eine schmale Treppe rauf.

Weiterhin existierte in der Elbestraße, wo heute die Junkies ihren legalen Treff haben, noch eine rote Laterne. Auch schon lange dicht. Ebenso wie gegenüber bei dem kleinen Hotel.
In beiden Locations habe ich allerdings Anfang der 1990er durchaus brauchbare Treffer gelandet.

Und nun die BG (Breite Gasse).
Das „Industriegebäude“ was der Kollege meint, ist unser legendäres und unvergessenes „Lazarett“, die BG 10.
Wirklich einzigartig – und meiner Meinung nach wohl der versiffteste Puff Deutschlands. Da konnte man echte gesellschaftliche Studien betreiben.
Noch steht es, deshalb mein Vorschlag:
„Denkmalschutz für dieses architektonisch wertvolle und unter Verwendung teuerster Materialien errichtete Ensemble. In den stilvoll eingerichteten Räumen neben den dezent ausgeleuchteten Gängen haben über Jahre hinweg Schlüsselerlebnisse im zwischenmenschlichen Bereich stattgefunden.“

Gegenüber der Pension Herzlich gab es mal einen Altbau mit großem Fenster zur Straße. Das saßen auch ein paar DL vorgerückten Alters drin, wenn ich mich recht erinnere.

Echten Unterhaltungswert hat für mich ferner die Situation, dass wenn man heute aus der BG 29 kommt, sich einem genau der Blick auf’s Gesundheitsamt öffnet.
Ein Puff gegenüber einer städtischen Behörde für Gesundheit - das ist sowas von voll daneben.


CJ

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FFM Redlight-History - von California Jam - 28.06.2011, 16:31
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