25 Jahre Rotlicht – ein Rückblick
Nicht nur Tempel und Südsee.
6000 Islands - the Philippines, some more AC-Tales.

Zwischen Angeles City und Subic Bay bin ich dann öfters preisgünstig mit Phillipine Rabbit (Markenzeichen: Busse bei denen teils die Seitenscheiben fehlten) hin und her gependelt.
Nach dem Pinatubo Ausbruch 1991 lag die Umgebung an manchen Stellen meterdick unter einer Schlamm- und Ascheschicht.
1992, als es mich mal wieder da hin verschlagen hatte, waren die Amis aus der Clark-Airbase verschwunden. Ansich sollten philippinische Armee und Polizei das Areal bewachen.
Wie gesagt ansich-
In der Folge wurde alles, was nur eben abzutransportieren war auf dem Markt in der naheliegenden Ortschaft Dau verschachert. Das war wie ein US-Warenhaus.
Mich interessierte, wie es in der verlassenen Base aussah.
Kein Problem – entsprechende Kontakte und ich war drin. Dabei entstanden dann unwiederbringliche Fotos.
Die US-Airforce hatte vor dem Ausbruch das Notwendigste mitgenommen. Nicht dazu gehörte natürlich das Umfeld aus Kriminalität sowie Tausende Girls, denen nun die Einkünfte fehlten. Allein auftretende Ausländer in den Straßen wurden von allen Seiten beobachtet und ständig aufdringlich angemacht. Hello my friend, want Tryke (Motorradtaxi), want Lady, want change money - der übliche Zirkus.
Das konnte einem richtig auf den Geist gehen.
Einmal hatte sie mich nachmittags um 2 Uhr völlig unerwartet mitten auf der Fields Av. erwischt. 100 Meter weiter eine Polizeistation. Fünf Typen standen plötzlich um mich rum und wollten sich bloß mal meine Brieftasche zum Vergleich ansehen, weil einer von denen „seinem Dad so etwas kaufen und zum Geburtstag schenken wollte“. Nur weil da tagsüber ringsrum viele Leute waren, habe ich diese Sache noch so eben unbeschadet in den Griff gekriegt. So was im Dunkeln – keine Chance.
Danach habe ich dann bei anderen mal nachgefragt: „This guys are the right hand of the Police, we know them.“
Da ich so einen Mist wirklich nicht gebrauchen kann, bin ich zuerst mal von da ins sichere Zimmer abgehauen und habe mir über das America-Hotel, wo ich wohnte, für später einen Guide mit Motorbike zum Pinatubo besorgt.
Die Tour war extrem, ohne Straßen und Wege durch die sonnenheißen Aschefelder hinten auf dem Motorrad bis in Nähe des Vulkans – was war ich danach fertig.
Zudem hatte ich es am Abend vorher nicht geschafft, aus der Margareta Station alleine ins Hotel zurück zu kommen. Die Dame ging um drei, vier Stunden begann die Motorrad-Tour.
Klar - selber schuld.

Von dem allgegenwärtigen Bullshit in der Stadt hatte ich mittlerweile die Schnautze voll. Zwecks Vermeidung ständiger Anmache brauchte ich eine geeignete Begleitung.
Da saß sie auf einmal – in einem offenen Straßenrestaurant, sah mich, lächelte und zeigte auf den leeren Platz neben sich.
Emily, so stellte sie sich vor. Zuerst haben wir etwas eingekauft, sind dann kurz zu ihr nach Hause – wobei sich dezent abchecken lässt, ob dass alles auch so stimmt, was da erzählt wird – und dann am späten Nachmittag ab ins Hotel.
Das war schon eine Expertin. Eben war die Tür zu, fiel sie über mich her und riss mir die Klamotten von Leib. Da sind wir dann zwei oder drei Tagen nicht mehr aus dem Zimmer gekommen, höchstens mal zum Hotelpool.
Als sie mich dann wieder so richtig fit gemacht hatte, sind wir mit dem Bus in den Norden der Insel Luzon, nach Baguio. Das ist der Ort in den Phils, wo sogar mal gelegentlich erträgliche Temperaturen herrschen, da in den Bergen gelegen.
Na ja, alles hat seine Grenzen.
Nach ein paar Tagen musste ich mich irgendwie, elegant und ohne einen schlechten Eindruck zu hinterlassen, abseilen – über Manila nach Puerto Gallera auf eine Nachbarinsel.
Ein Südseeparadies – in den Bergen einheimische Goldschürfer, wo ich dann zu Fuß, mal wieder mit Guide, eine Tour hin gemacht habe. Die Flasche mit den Mini-Nuggets habe ich immer noch.
Im Hotel wohnte ein Ami, dem eine Segeljacht gehörte, die er manchmal an Individualreisende vermietete. Mit dem hatte ich nach kurzer Zeit einen guten Draht. So wollten wir dann mit ein paar anderen geeigneten Mitbewohnern nachts in der Disko-Bar im nächsten Dorf mal etwas einen drauf machen, was sich im Hotel rumgesprochen hatte.
Das vergesse ich nie: kurz vorher, es klopfte an der Tür und der Japaner aus dem Zimmer nebenan steckte mir diskret eine Packung Kondome zu.
Yes, thank you very much.
Was hatten wir einen Spaß-

CJ
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RE: 25 Jahre Rotlicht – ein Rückblick - von California Jam - 07.12.2010, 23:08
RE: 25 Jahre Rotlicht – ein Rückblick - von Kuamo - 03.01.2011, 02:46