Nein!
Das durfte doch nicht wahr sein. Neugierig war ich auf Liane auch schon lange und jetzt bekam ich an diesem verfluchten Tag endlich mal eine Dame ans Telefon, da hatte diese keine Zeit mehr. Eine Stunde sollte ich warten oder in 20 Minuten einfach noch mal durchklingeln, denn vielleicht käme der Kunde ja gar nicht…das fand ich okay und wir verabschiedeten uns vorerst.
Ich hatte somit Zeit mir dann einen weiteren Parkplatz in Nähe der Deisterstraße 28 zu suchen.
Motor aus, kurz durchatmen, Zigarette zur besseren Zeitüberbrückung angesteckt.
Mittlerweile hatte die Dämmerung eingesetzt. Straßenlaternen gingen an und beleuchteten die vereisten Gehwege in Linden. Minus 7°C zeigte meine Außentemperaturanzeuge im Auto an. Durch mein einen Spalt weit geöffnetes Fahrerfenster blies ich in regelmäßigen Abständen den Zigarettenqualm ins Freie. Im Rückspiegel bemerkte ich einen Mann, der den Kofferraum seines Passat’s, Bj. 1990, belud. Ab und zu stolperte er dabei ein wenig auf der rutschigen Straße. Ich blicke zur Uhr. In einigen Minuten würde ich Liane erneut kontaktieren.
Ein lauter „SCHEISSE!!!!“ Schrei riss mich aus meiner Minutenzählstarre. Im Rückspiegel parkte noch immer der Passat. Der Mann sprang wild fluchend vor dem Auto herum. Ich konnte in dem Moment noch nicht erkennen, was denn das Problem war. Nur ein schwach flackernder Lichtschein war hinter dem Mann auszumachen. Was die Quelle dieses Scheins war, konnte ich aber noch nicht erkennen. Neugierig setzte ich mich ein Stück auf. Wieder schrie der Typ rum
…er brüllte schon fast die ganze Straße zusammen. Als er dann aber ein wenig von rechts nach links sprang, konnte ich erkennen, was der Ursprung des seltsamen Lichtscheins war.
Feuer!
…und zwar in Höhe des Türschlosses der Fahrerseite des VW’s. Kleine Flammen schlugen am Türrahmen hoch. Wahrscheinlich hatte der Fahrer versucht das vereiste Türschloss mit Enteisungsspray frei zu bekommen und damit dies schneller ging, hatte er das Sprayflaschengemisch wohl noch angezündet. Jetzt brannte die Fahrertür. Leider hatte der Jackenärmel des Mannes bei der Aktion wohl ebenfalls Feuer gefangen. Wild „Scheisse!“ schreiend wedelte er mit seinen rechten, brennenden Jackenärmel herum. Ich hatte bereits den Türöffner betätigt, um ihm zur Hilfe zu eilen, als der Mann den brennenden Ärmel in einen Haufen Schnee am Straßenrand steckte und das Feuer damit zum Erlöschen brachte. Dann nahm er noch zwei Hände voll Schnee mit zum Auto, und löschte damit die mittlerweile nur noch sehr kleinen Flammen am Passat. Dabei brüllte er unentwegt seinen Frust heraus. Ich brauchte nicht mehr zu helfen.
Beobachtet durch den Rückspiegel bekam das ganze, trotz des kurzen Moments, an dem ich mir Sorgen gemacht hatte, einen Hauch von Slapstick. Die Feuer waren gelöscht. Die Fahrertür ließ sich öffnen. Der Jackenärmel war im Arsch. Der alte Passatmotor heulte auf und der Fahrer jagte mit durchdrehenden Reifen die glatte Straße seinem nächsten Ziel zu….Sachen gibt’s…

Der erneute Anruf bei Liane brachte natürlich nichts mehr, also weiter zum Steintor. Vom Zustand des Entnervtseins nicht mehr allzu weit entfernt, stellte ich mein Kfz ab und machte mich auf den Weg. Die frische Luft tat jetzt gut. Die Besetzung in den Häusern war aber leider auch nicht gut. Meine Anlaufladies waren nicht da, andere waren nicht nach meinem Geschmack oder der deutschen oder englischen Sprache einfach nicht mächtig genug.
Ich hatte die Runde zu dreiviertel gemacht und trat gerade wieder aus dem Bangkok auf die Scholvinstraße heraus, um wieder Richtung Parkplatz zu trotten, als ich zwei Frauen mit Gepäcktrollis in zwei Meter Abstand vor mir bemerkte.
Die eine war vielleicht Mitte Zwanzig, hübsch und trug ihre schwarzen Haare in einem modischen Kurzhaarschnitt. Das konnte ich erkennen, weil sie rückwärtsgewandt mit der anderen redete. Die andere hatte das ebenfalls schwarze Haar zum Pferdeschwanz zusammengebunden. Die Hübsche warf mir einen kurzen Blick zu und lächelte nett. Weil ich etwas schneller ging, holte ich die beide ein und schielte ein bisschen auf den süßen Arsch der Kurzhaarigen, als sie diesen über die Schwelle des Eros 10 bewegte. Die andere Trollidame wollte ihr schon folgen, als sie sich plötzlich zu mir umdrehte und mich am Arm fasste. Ich blieb stehen.
„Du, schöner Mann! Kommst jetzt mit ficken, hihi…“ dabei tätschelte sie mir im Gesicht herum. Verwirrt brachte ich erstmal nur ein gestammeltes: „Äääähm…“ heraus und das auch nur, weil mich die Frau, jetzt, wo sie direkt vor mir stand und mich angrinste, an jemanden erinnerte, mit dem ich nicht viel Gutes verband…
Sie hatte die 50 wohl schon erreicht. Ihr, wie ich jetzt sehen konnte, teilweise ergrautes, schwarzes Haar, war, wie erwähnt, zum Pferdeschwanz gebunden. Sie hatte verschlagend wirkende blaue Augen. In der Mitte zusammengewachsene Augenbrauen unterstrichen diese Verschlagenheit. Unter dem rechten Augenlied prangte eine große Warze auf der ein dünnes, schwarzes Haar wuchs. In mir manifestierte sich das Bild der alten Zigeunerin aus Sam Raim’s letztem Horrorfilm Drag me to hell, die die Hauptprotagonistin mit einem ganz üblen Fluch belegt und die ihres Lebens nicht mehr froh wird…
Daran dachte ich so, als die ältere Hure grinsend und augenzwinkernd vor mir stand und immer sagte: „Komm…schön ficken…geil geil! Bei mir im Zimmer is schön warm…wir schön kuscheln!“
Zugegeben, die alte Hexe aus dem Film war noch um einiges gruseliger, trotzdem war die Frau, die sich mir aufdrängte, meilenweit davon entfernt als MILF durchzugehen. Außerdem wurde ich sie nicht wieder los, bzw. sie ließ mich einfach nicht gehen!
Ich sagte immer etwas von: „Nein…danke! Nicht in Stimmung!“, was in ihrem Fall auch 100%tig der Wahrheit entsprach, aber dann zog sie erneut an dem Ärmel meiner Jacke und faselte etwas von: „…auch küssen mit Zunge, hihi…!“.
Und wenn sich die Temperaturen ohnehin schon im Minusbereich befanden, wurde es nun noch mal 10 Grad Celsius Minus mehr. Außerdem fühlte ich mich auf einmal ganz alleine auf der Scholvin mit dieser schwarzgrauhaarigen Zigeunermutti mit Warze im Gesicht, die mir, ohne Luft zu holen beim Reden, alle möglichen Schlüpfrigkeiten anbot, die es im Business so gab. Tunlichst wollte ich vermeiden sie zu verärgern…was, wenn sie mich mit einem Fluch belegen würde, wenn ich sie jetzt nicht ficken täte?
Ich blieb also freundlich. Erklärte (log), dass ich gar keine Lust aufs Ficken hätte, ich eigentlich nur mal so rumschauen wollte und auf dem Weg zu meinem Auto wäre. Die Alte blickte mich kurz prüfend an. Ich lächelte weiterhin ganz nett.
Dann ließ sie mit einem: „Okay…!“ von mir ab und ließ mich von dannen ziehen.
So, Schnauze voll! Reichte hin für diesen Sonntag! Wenn ich mich jetzt beeilte, wäre ich noch rechtzeitig zum TATORT zuhause. Viel Fahrerei für die Katz…reicher nur an Erfahrung. Lucy fiel mir zwar noch ein, aber gleichzeitig erinnerte ich mich, dass die Süße Sonntags gar nicht arbeitete. Hacken also auch daran.
Als ich gerade den Motor startete, klingelte das Handy: Anna rief zurück!
Ich fand das ja ganz nett und sie meinte auch jetzt Zeit zu haben, aber zum einen war ich nach der Odyssee durch und zum anderen hatte ich keinen Bock Anna’s letzte Kunde vor Feierabend zu sein. Vom Gefühl her wäre die Nummer sowieso nichts Vernünftiges mehr geworden, was aller Wahrscheinlichkeit nach einfach an mir gelegen hätte, und so vertröstete ich Anna auf ein anderes Mal unter besseren Voraussetzungen.
Auf dem Heimweg fasste ich schon den Gedanken, diese Ereignisse meiner sonntäglichen (Nicht)Fickreise in einen Bericht zu packen. Ist auch ein bisschen mehr geworden, aber manchmal schreibt das Leben halt solche Geschichten…
Das durfte doch nicht wahr sein. Neugierig war ich auf Liane auch schon lange und jetzt bekam ich an diesem verfluchten Tag endlich mal eine Dame ans Telefon, da hatte diese keine Zeit mehr. Eine Stunde sollte ich warten oder in 20 Minuten einfach noch mal durchklingeln, denn vielleicht käme der Kunde ja gar nicht…das fand ich okay und wir verabschiedeten uns vorerst.
Ich hatte somit Zeit mir dann einen weiteren Parkplatz in Nähe der Deisterstraße 28 zu suchen.
Motor aus, kurz durchatmen, Zigarette zur besseren Zeitüberbrückung angesteckt.
Mittlerweile hatte die Dämmerung eingesetzt. Straßenlaternen gingen an und beleuchteten die vereisten Gehwege in Linden. Minus 7°C zeigte meine Außentemperaturanzeuge im Auto an. Durch mein einen Spalt weit geöffnetes Fahrerfenster blies ich in regelmäßigen Abständen den Zigarettenqualm ins Freie. Im Rückspiegel bemerkte ich einen Mann, der den Kofferraum seines Passat’s, Bj. 1990, belud. Ab und zu stolperte er dabei ein wenig auf der rutschigen Straße. Ich blicke zur Uhr. In einigen Minuten würde ich Liane erneut kontaktieren.
Ein lauter „SCHEISSE!!!!“ Schrei riss mich aus meiner Minutenzählstarre. Im Rückspiegel parkte noch immer der Passat. Der Mann sprang wild fluchend vor dem Auto herum. Ich konnte in dem Moment noch nicht erkennen, was denn das Problem war. Nur ein schwach flackernder Lichtschein war hinter dem Mann auszumachen. Was die Quelle dieses Scheins war, konnte ich aber noch nicht erkennen. Neugierig setzte ich mich ein Stück auf. Wieder schrie der Typ rum

Feuer!

…und zwar in Höhe des Türschlosses der Fahrerseite des VW’s. Kleine Flammen schlugen am Türrahmen hoch. Wahrscheinlich hatte der Fahrer versucht das vereiste Türschloss mit Enteisungsspray frei zu bekommen und damit dies schneller ging, hatte er das Sprayflaschengemisch wohl noch angezündet. Jetzt brannte die Fahrertür. Leider hatte der Jackenärmel des Mannes bei der Aktion wohl ebenfalls Feuer gefangen. Wild „Scheisse!“ schreiend wedelte er mit seinen rechten, brennenden Jackenärmel herum. Ich hatte bereits den Türöffner betätigt, um ihm zur Hilfe zu eilen, als der Mann den brennenden Ärmel in einen Haufen Schnee am Straßenrand steckte und das Feuer damit zum Erlöschen brachte. Dann nahm er noch zwei Hände voll Schnee mit zum Auto, und löschte damit die mittlerweile nur noch sehr kleinen Flammen am Passat. Dabei brüllte er unentwegt seinen Frust heraus. Ich brauchte nicht mehr zu helfen.
Beobachtet durch den Rückspiegel bekam das ganze, trotz des kurzen Moments, an dem ich mir Sorgen gemacht hatte, einen Hauch von Slapstick. Die Feuer waren gelöscht. Die Fahrertür ließ sich öffnen. Der Jackenärmel war im Arsch. Der alte Passatmotor heulte auf und der Fahrer jagte mit durchdrehenden Reifen die glatte Straße seinem nächsten Ziel zu….Sachen gibt’s…


Der erneute Anruf bei Liane brachte natürlich nichts mehr, also weiter zum Steintor. Vom Zustand des Entnervtseins nicht mehr allzu weit entfernt, stellte ich mein Kfz ab und machte mich auf den Weg. Die frische Luft tat jetzt gut. Die Besetzung in den Häusern war aber leider auch nicht gut. Meine Anlaufladies waren nicht da, andere waren nicht nach meinem Geschmack oder der deutschen oder englischen Sprache einfach nicht mächtig genug.
Ich hatte die Runde zu dreiviertel gemacht und trat gerade wieder aus dem Bangkok auf die Scholvinstraße heraus, um wieder Richtung Parkplatz zu trotten, als ich zwei Frauen mit Gepäcktrollis in zwei Meter Abstand vor mir bemerkte.
Die eine war vielleicht Mitte Zwanzig, hübsch und trug ihre schwarzen Haare in einem modischen Kurzhaarschnitt. Das konnte ich erkennen, weil sie rückwärtsgewandt mit der anderen redete. Die andere hatte das ebenfalls schwarze Haar zum Pferdeschwanz zusammengebunden. Die Hübsche warf mir einen kurzen Blick zu und lächelte nett. Weil ich etwas schneller ging, holte ich die beide ein und schielte ein bisschen auf den süßen Arsch der Kurzhaarigen, als sie diesen über die Schwelle des Eros 10 bewegte. Die andere Trollidame wollte ihr schon folgen, als sie sich plötzlich zu mir umdrehte und mich am Arm fasste. Ich blieb stehen.
„Du, schöner Mann! Kommst jetzt mit ficken, hihi…“ dabei tätschelte sie mir im Gesicht herum. Verwirrt brachte ich erstmal nur ein gestammeltes: „Äääähm…“ heraus und das auch nur, weil mich die Frau, jetzt, wo sie direkt vor mir stand und mich angrinste, an jemanden erinnerte, mit dem ich nicht viel Gutes verband…
Sie hatte die 50 wohl schon erreicht. Ihr, wie ich jetzt sehen konnte, teilweise ergrautes, schwarzes Haar, war, wie erwähnt, zum Pferdeschwanz gebunden. Sie hatte verschlagend wirkende blaue Augen. In der Mitte zusammengewachsene Augenbrauen unterstrichen diese Verschlagenheit. Unter dem rechten Augenlied prangte eine große Warze auf der ein dünnes, schwarzes Haar wuchs. In mir manifestierte sich das Bild der alten Zigeunerin aus Sam Raim’s letztem Horrorfilm Drag me to hell, die die Hauptprotagonistin mit einem ganz üblen Fluch belegt und die ihres Lebens nicht mehr froh wird…

Daran dachte ich so, als die ältere Hure grinsend und augenzwinkernd vor mir stand und immer sagte: „Komm…schön ficken…geil geil! Bei mir im Zimmer is schön warm…wir schön kuscheln!“
Zugegeben, die alte Hexe aus dem Film war noch um einiges gruseliger, trotzdem war die Frau, die sich mir aufdrängte, meilenweit davon entfernt als MILF durchzugehen. Außerdem wurde ich sie nicht wieder los, bzw. sie ließ mich einfach nicht gehen!
Ich sagte immer etwas von: „Nein…danke! Nicht in Stimmung!“, was in ihrem Fall auch 100%tig der Wahrheit entsprach, aber dann zog sie erneut an dem Ärmel meiner Jacke und faselte etwas von: „…auch küssen mit Zunge, hihi…!“.
Und wenn sich die Temperaturen ohnehin schon im Minusbereich befanden, wurde es nun noch mal 10 Grad Celsius Minus mehr. Außerdem fühlte ich mich auf einmal ganz alleine auf der Scholvin mit dieser schwarzgrauhaarigen Zigeunermutti mit Warze im Gesicht, die mir, ohne Luft zu holen beim Reden, alle möglichen Schlüpfrigkeiten anbot, die es im Business so gab. Tunlichst wollte ich vermeiden sie zu verärgern…was, wenn sie mich mit einem Fluch belegen würde, wenn ich sie jetzt nicht ficken täte?
Ich blieb also freundlich. Erklärte (log), dass ich gar keine Lust aufs Ficken hätte, ich eigentlich nur mal so rumschauen wollte und auf dem Weg zu meinem Auto wäre. Die Alte blickte mich kurz prüfend an. Ich lächelte weiterhin ganz nett.
Dann ließ sie mit einem: „Okay…!“ von mir ab und ließ mich von dannen ziehen.
So, Schnauze voll! Reichte hin für diesen Sonntag! Wenn ich mich jetzt beeilte, wäre ich noch rechtzeitig zum TATORT zuhause. Viel Fahrerei für die Katz…reicher nur an Erfahrung. Lucy fiel mir zwar noch ein, aber gleichzeitig erinnerte ich mich, dass die Süße Sonntags gar nicht arbeitete. Hacken also auch daran.
Als ich gerade den Motor startete, klingelte das Handy: Anna rief zurück!
Ich fand das ja ganz nett und sie meinte auch jetzt Zeit zu haben, aber zum einen war ich nach der Odyssee durch und zum anderen hatte ich keinen Bock Anna’s letzte Kunde vor Feierabend zu sein. Vom Gefühl her wäre die Nummer sowieso nichts Vernünftiges mehr geworden, was aller Wahrscheinlichkeit nach einfach an mir gelegen hätte, und so vertröstete ich Anna auf ein anderes Mal unter besseren Voraussetzungen.
Auf dem Heimweg fasste ich schon den Gedanken, diese Ereignisse meiner sonntäglichen (Nicht)Fickreise in einen Bericht zu packen. Ist auch ein bisschen mehr geworden, aber manchmal schreibt das Leben halt solche Geschichten…

Dr.M - Der auch Dich irgendwann mal untersucht
