Im Hotel
Rein ins Hotel und an den staunenden Nutten vorbei. Warum nimmt der so eine Billige vom Straßenstrich und keine von uns? Gesagt hat es keine, aber die Frage war deutlich auf ihren Gesichtern abzulesen. Weil ihr blöde Schlampen seid! war meine Antwort, auch nur mit Blicken gesagt. Nun galt es, die nächste Hürde zu nehmen. Man kann ein russisches Hotel nicht einfach so betreten. Dort, wo es zu den Zimmern geht, sitzen bewaffnete Milizionäre und kontrollieren, ob man auch wirklich Hotelgast ist. Das ganze hat einen Sinn: so will man verhindern, dass »Schwarze« (Bezeichnung für Leute aus dem Kaukasus, insbesondere Tschetschenien) das Haus betreten und in die Luft sprengen.
Ich zeigte meine Hotelkarte. Miliz: A Djewuschka? (Und das Mädchen?) Ich: Sabila kartotschka! Moschna platit straf? (Sie hat die Karte vergessen! Kann man eine Strafe bezahlen?) Dazu muss man wissen, dass jeder und alles in Russland käuflich ist. Bei der Miliz sagt man aber nicht: He, ich will dich bestechen! sondern man drückt das so aus: Darf ich eine Strafe für mein geplantes Vergehen bezahlen? Die Strafe wird dann von den Milizionären gerne entgegengenommen und verschwindet im eigenen Geldbeutel. Eben russisches System!
So, 100 Rubel übergeben und ab zu den Fahrstühlen. Immernoch alle außer Betrieb. Aber es geht ja nur in die 8. Etage. Job twaju mat! (Nicht übersetzbarer Fluch.) In der Etage die allerletzte Hürde: die fette Etagenfrau! Die Etagenfrau ist immer alt und fett! Sie wacht wie ein Schließhund über alles, was auf ihrem Stockwerk passiert. Sie ist Tag und Nacht da und bekommt alles mit. Kto eta? (Wer ist das?) fragt sie und deutet dabei ziemlich abfällig auf meinen Goldschatz Nadja. Klar weiß sie, dass ich eine Nutte dabei habe. Sie will natürlich auch noch einen Hunderter für meinen Verstoß gegen die Hausordnung kassieren. Ich stelle mich blöd und rede Englisch mit mir. Sie versteht kein Wort. Muss sie auch nicht, hauptsache sie kapiert, dass sie es mit einem Ausländer zu tun hat. Da vermeidet sie doch lieber jeden Streit, mit Ausländern hatte sie in ihrem bisherigen Leben noch keine Erfahrungen gesammelt und traut ihnen sowieso nicht über den Weg. Hurra, alle Hürden geschafft! Nadja betritt mein Zimmer.
Fortsetzung folgt
Rein ins Hotel und an den staunenden Nutten vorbei. Warum nimmt der so eine Billige vom Straßenstrich und keine von uns? Gesagt hat es keine, aber die Frage war deutlich auf ihren Gesichtern abzulesen. Weil ihr blöde Schlampen seid! war meine Antwort, auch nur mit Blicken gesagt. Nun galt es, die nächste Hürde zu nehmen. Man kann ein russisches Hotel nicht einfach so betreten. Dort, wo es zu den Zimmern geht, sitzen bewaffnete Milizionäre und kontrollieren, ob man auch wirklich Hotelgast ist. Das ganze hat einen Sinn: so will man verhindern, dass »Schwarze« (Bezeichnung für Leute aus dem Kaukasus, insbesondere Tschetschenien) das Haus betreten und in die Luft sprengen.
Ich zeigte meine Hotelkarte. Miliz: A Djewuschka? (Und das Mädchen?) Ich: Sabila kartotschka! Moschna platit straf? (Sie hat die Karte vergessen! Kann man eine Strafe bezahlen?) Dazu muss man wissen, dass jeder und alles in Russland käuflich ist. Bei der Miliz sagt man aber nicht: He, ich will dich bestechen! sondern man drückt das so aus: Darf ich eine Strafe für mein geplantes Vergehen bezahlen? Die Strafe wird dann von den Milizionären gerne entgegengenommen und verschwindet im eigenen Geldbeutel. Eben russisches System!
So, 100 Rubel übergeben und ab zu den Fahrstühlen. Immernoch alle außer Betrieb. Aber es geht ja nur in die 8. Etage. Job twaju mat! (Nicht übersetzbarer Fluch.) In der Etage die allerletzte Hürde: die fette Etagenfrau! Die Etagenfrau ist immer alt und fett! Sie wacht wie ein Schließhund über alles, was auf ihrem Stockwerk passiert. Sie ist Tag und Nacht da und bekommt alles mit. Kto eta? (Wer ist das?) fragt sie und deutet dabei ziemlich abfällig auf meinen Goldschatz Nadja. Klar weiß sie, dass ich eine Nutte dabei habe. Sie will natürlich auch noch einen Hunderter für meinen Verstoß gegen die Hausordnung kassieren. Ich stelle mich blöd und rede Englisch mit mir. Sie versteht kein Wort. Muss sie auch nicht, hauptsache sie kapiert, dass sie es mit einem Ausländer zu tun hat. Da vermeidet sie doch lieber jeden Streit, mit Ausländern hatte sie in ihrem bisherigen Leben noch keine Erfahrungen gesammelt und traut ihnen sowieso nicht über den Weg. Hurra, alle Hürden geschafft! Nadja betritt mein Zimmer.
Fortsetzung folgt