18.07.2005, 09:50
Angestellte von Nachtbar stehlen Scheckkarten
Frankfurt · 15. Juli · geo · Betrug und Diebstahl im großen Stil wirft die Polizei drei Männern und zwei Frauen vor, die in den vergangenen Monaten in einer Nachtbar im Bahnhofsviertel gearbeitet haben. Die Verdächtigen, die am Freitag festgenommen wurden, sollen Gästen EC- und Kreditkarten kurzzeitig entwendet und mit den Karten hohe Summen abgehoben haben. "Der Schaden geht in die Hunderttausende", sagte Polizeisprecher Manfred Füllhardt.
In der Regel seien die Gäste der Bar erst betrunken gemacht worden, teilte die Polizei mit. Dann hätten die Täter unbemerkt die Karten gestohlen. Manche der Opfer hätten den Dieben sogar noch ihre Geheimnummer verraten, andere Gäste hätten vor dem Diebstahl ihre Rechnung mit EC-Karte bezahlt und dabei die PIN-Nummer zu offensichtlich eingegeben, so Füllhardt. Die Täter seien dann an einen Geldautomaten gegangen, hätten Bargeld abgehoben und den Barbesuchern die Karten anschließend wieder zugesteckt.
Die Verdächtigen sollen zudem stark überhöhte Rechnungen ausgestellt haben. Manche Gäste hätten bis zu 22 000 Euro bezahlt. Die Täter sollen die Summen auf den Belegen mit dem Finger verdeckt oder aber überklebt haben. Die Opfer des Betrugs hätten die Rechnungen dann per Kreditkarte beglichen.
Die meisten Geschädigten hätten sich nicht bei der Polizei gemeldet, so Füllhardt: "Viele wollten nicht, dass ihre Frau oder ihr Chef vom Besuch in der Bar erfährt." Die Polizei ist nun dabei, Material auszuwerten, das die Ermittler bei einer Durchsuchung der Bar am Freitag sichergestellt haben.
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Video von der Bordell-Tür
Posse um Kamera in Frankfurt
VON GEORG LEPPERT (FRANKFURT A. M.)
Von einem "absurden Vorgang" ist im Römer die Rede, von einer "Posse", von "Geldverschwendung". Wann immer im Frankfurter Stadtparlament die Videoüberwachung im berüchtigten Bahnhofsviertel zu Sprache kommt, bemühen die Vertreter aller Fraktionen möglichst kernige Begriffe, um eine in der Tat merkwürdige Situation zu beschreiben: Eine Kamera wurde für viel Geld um wenige Meter versetzt, liefert von ihrem neuen Standort aber die gleichen Bilder wie bisher. Wer Schuld an dem bundesweit belächelten Dilemma um das Gerät in der Kaiserstraße trägt, ist unter den Kommunalpolitikern umstritten.
Mitte April wurden im Bahnhofsviertel drei Videokameras aufgestellt. Ihre Aufgabe ist es, Live-Bilder vom Zentrum der Frankfurter Kriminalität ins Polizeipräsidium zu liefern. Eines der Geräte ließ die Stadtverwaltung an der Kreuzung zwischen Kaiser- und Moselstraße anbringen. Damit möchte die Polizei den "Kaisersack" gegenüber des Bahnhofs überwachen.
Nun handelt es sich bei der Kamera um ein Modell der neuen Generation, und das wurde zum Problem. Das Gerät schwenkt automatisch in alle Richtungen und liefert daher nicht nur Bilder vom Kaisersack, sondern auch von der Moselstraße, in der sich Nachtclubs und Bordelle befinden. Damit deren Besucher nicht zu unfreiwilligen Hauptdarstellern auf dem Polizeivideo werden, wurde die Überwachungsanlage technisch so ausgestattet, dass das Bild im Polizeipräsidium automatisch schwarz wird, wenn die Moselstraße eingeblendet wird.
Die Frankfurter CDU hielt diese Praxis für unsinnig und forderte, die Kamera freizuschalten. Die linke Mehrheit im Stadtparlament lehnte das ab und konterte mit einem eigenen (erfolgreichen) Antrag: Die Kamera müsse versetzt werden, da sie einige Meter von dem ursprünglich vereinbarten Platz entfernt installiert worden sei. Ordnungsdezernent Edwin Schwarz (CDU) räumte ein, dass sich die Stadtverwaltung "aus technischen Gründen" dafür entschieden habe, die Kamera nicht genau am festgelegten Ort anzubringen. Das Gerät wurde folglich abgeschaltet und nun neu montiert. Ergebnis der 5500 Euro teuren Aktion: Nach wie vor kann die Kamera Bilder aus der Moselstraße liefern, nach wie vor werden diese Aufnahmen geschwärzt. Im Polizeipräsidium heißt es zu der Diskussion: "Kein Kommentar."
source:fr-aktuell.de
Frankfurt · 15. Juli · geo · Betrug und Diebstahl im großen Stil wirft die Polizei drei Männern und zwei Frauen vor, die in den vergangenen Monaten in einer Nachtbar im Bahnhofsviertel gearbeitet haben. Die Verdächtigen, die am Freitag festgenommen wurden, sollen Gästen EC- und Kreditkarten kurzzeitig entwendet und mit den Karten hohe Summen abgehoben haben. "Der Schaden geht in die Hunderttausende", sagte Polizeisprecher Manfred Füllhardt.
In der Regel seien die Gäste der Bar erst betrunken gemacht worden, teilte die Polizei mit. Dann hätten die Täter unbemerkt die Karten gestohlen. Manche der Opfer hätten den Dieben sogar noch ihre Geheimnummer verraten, andere Gäste hätten vor dem Diebstahl ihre Rechnung mit EC-Karte bezahlt und dabei die PIN-Nummer zu offensichtlich eingegeben, so Füllhardt. Die Täter seien dann an einen Geldautomaten gegangen, hätten Bargeld abgehoben und den Barbesuchern die Karten anschließend wieder zugesteckt.
Die Verdächtigen sollen zudem stark überhöhte Rechnungen ausgestellt haben. Manche Gäste hätten bis zu 22 000 Euro bezahlt. Die Täter sollen die Summen auf den Belegen mit dem Finger verdeckt oder aber überklebt haben. Die Opfer des Betrugs hätten die Rechnungen dann per Kreditkarte beglichen.
Die meisten Geschädigten hätten sich nicht bei der Polizei gemeldet, so Füllhardt: "Viele wollten nicht, dass ihre Frau oder ihr Chef vom Besuch in der Bar erfährt." Die Polizei ist nun dabei, Material auszuwerten, das die Ermittler bei einer Durchsuchung der Bar am Freitag sichergestellt haben.
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Video von der Bordell-Tür
Posse um Kamera in Frankfurt
VON GEORG LEPPERT (FRANKFURT A. M.)
Von einem "absurden Vorgang" ist im Römer die Rede, von einer "Posse", von "Geldverschwendung". Wann immer im Frankfurter Stadtparlament die Videoüberwachung im berüchtigten Bahnhofsviertel zu Sprache kommt, bemühen die Vertreter aller Fraktionen möglichst kernige Begriffe, um eine in der Tat merkwürdige Situation zu beschreiben: Eine Kamera wurde für viel Geld um wenige Meter versetzt, liefert von ihrem neuen Standort aber die gleichen Bilder wie bisher. Wer Schuld an dem bundesweit belächelten Dilemma um das Gerät in der Kaiserstraße trägt, ist unter den Kommunalpolitikern umstritten.
Mitte April wurden im Bahnhofsviertel drei Videokameras aufgestellt. Ihre Aufgabe ist es, Live-Bilder vom Zentrum der Frankfurter Kriminalität ins Polizeipräsidium zu liefern. Eines der Geräte ließ die Stadtverwaltung an der Kreuzung zwischen Kaiser- und Moselstraße anbringen. Damit möchte die Polizei den "Kaisersack" gegenüber des Bahnhofs überwachen.
Nun handelt es sich bei der Kamera um ein Modell der neuen Generation, und das wurde zum Problem. Das Gerät schwenkt automatisch in alle Richtungen und liefert daher nicht nur Bilder vom Kaisersack, sondern auch von der Moselstraße, in der sich Nachtclubs und Bordelle befinden. Damit deren Besucher nicht zu unfreiwilligen Hauptdarstellern auf dem Polizeivideo werden, wurde die Überwachungsanlage technisch so ausgestattet, dass das Bild im Polizeipräsidium automatisch schwarz wird, wenn die Moselstraße eingeblendet wird.
Die Frankfurter CDU hielt diese Praxis für unsinnig und forderte, die Kamera freizuschalten. Die linke Mehrheit im Stadtparlament lehnte das ab und konterte mit einem eigenen (erfolgreichen) Antrag: Die Kamera müsse versetzt werden, da sie einige Meter von dem ursprünglich vereinbarten Platz entfernt installiert worden sei. Ordnungsdezernent Edwin Schwarz (CDU) räumte ein, dass sich die Stadtverwaltung "aus technischen Gründen" dafür entschieden habe, die Kamera nicht genau am festgelegten Ort anzubringen. Das Gerät wurde folglich abgeschaltet und nun neu montiert. Ergebnis der 5500 Euro teuren Aktion: Nach wie vor kann die Kamera Bilder aus der Moselstraße liefern, nach wie vor werden diese Aufnahmen geschwärzt. Im Polizeipräsidium heißt es zu der Diskussion: "Kein Kommentar."
source:fr-aktuell.de