Achtung!Nürnberg warnt vor hiv-positiver hure!
Kommentare und Diskussion findet dort statt.

Mainpost 20.04.2007 18:45 Uhr
Zitat:SCHWEINFURT
Gesundheitsamt: Nie ohne Kondom
Freier gehen „ohne“ ein großes Risiko ein – Eine Prostituierte ist HIV-positiv
Drei von vier Freiern fordern von den Prostituierten ungeschützten Geschlechtsverkehr. Sie glauben: Es passiert schon nichts, die Prostituierte werde ja regelmäßig überwacht. Das stimmt nur nicht mehr. Die Pflichtuntersuchungen gibt es nämlich seit Jahren nicht mehr. Das Gesundheitsamt Schweinfurt hat jetzt eine Beratungskampagne in den Schweinfurter Etablissements gestartet und forderte alle Freier auf: nur mit Kondom.

Bis Ende 2000 mussten sich Prostituierte im Abstand von drei Monaten auf bestimmte Geschlechtskrankheiten und HIV, den Erreger der Aids-Erkrankung, untersuchen lassen. Dann trat Anfang 2001 das Infektionsschutzgesetz in und damit die früheren Vorschriften außer Kraft. Das neue Gesetz setzt auf die Freiwilligkeit und Eigenverantwortung bei den Liebesdienerinnen und ihren Kunden.

Bei den anonymen Aids-Beratungen im Schweinfurter Gesundheitsamt haben die Ärzte nun immer wieder festgestellt, dass den Freiern „nicht so recht bewusst ist, dass sie ein unkalkulierbares Risiko eingehen“, sagt Amtsleiter Dr. Werner Arnholdt im Gespräch mit dieser Zeitung. Zudem habe sich in der Szene „einiges geändert“. In den Bordellen arbeiten die Frauen nicht mehr über Jahre hinweg. Mehr und mehr junge Frauen, oft aus Osteuropa, sind heute tätig, die nur kurze Zeit bleiben und dann in andere Städte weiterziehen.

Unter den Frauen gibt es natürlich auch Drogenabhängige, die sich beispielsweise durch Spritzentausch mit HIV oder dem Hepatitis B- oder C-Virus infiziert haben, oft „ohne es selbst zu wissen“, sagt auch Amtsrazt Dr. Alfred Wohlfeil. Dem Gesundheitsamt ist kürzlich der Fall einer HIV-positiven Prostituierten bekannt geworden, die in Schweinfurt tätig war. Sie folgte zwar der Aufforderung zum Gespräch ins Gesundheitsamt und zeigte sich auch einsichtig. „Wir gehen davon aus, dass sie – wie angekündigt – nicht mehr weiter arbeitet“, sagt Arnholdt. Ob sie Wort hält, wissen die Ärzte der Behörde natürlich nicht.

Arnholdt und Wohlfeil bedauern, dass es es viele uneinsichtige Kunden gibt. 70 Prozent der Freier erhofften sich im Bordell einen ungeschützten Sexualkontakt, einige forderten den nicht nur, sie setzten die Huren regelrecht unter Druck. Umgekehrt böten auch einige der Prostituierten in Kontaktanzeigen oder im Internet unverhohlen diese Möglichkeit an. „Tabulos“, sagt Arnholdt, heißt nichts anderes. Beide, Hure und Freier, gingen laut Wohlfeil „ein unvertretbares Risiko ein“.

Fälschlicherweise glaubten auch viele Männer, sie könnten sich beim Oralverkehr nicht anstecken. Diese Praktik sei zwar weniger riskant, sagen die Ärzte, aber ein geringeres Risiko bedeute nicht „kein Risiko“. Außerdem: Männer, die bei bezahlten Sex-Kontakten keine Kondome benutzten, gefährdeten damit auch ihr feste Partnerinnen oder Ehefrauen.

Zur Zeit besucht eine Ärztin des Gesundheitsamtes alle Bordelle und Terminwohnungen und berät die Prostituierten vor Ort. Das Gesundheitsamt arbeitet dabei eng mit dem städtischen Ordnungsamt und der Polizei zusammen. Ein Drittel der etwa 30 Etablissements, in denen rund 70 Damen arbeiten, hat die Ärztin schon abgeklappert.

Die Reaktion der Prostituierten ist bisher positiv, viele seien zu einem anonymen HIV-Test in der Schrammstraße erschienen, sagt Arnholdt. Die Frauen seien sich ihres Risikos durchaus auch bewusst und begrüßten es, dass die Freier nachdrücklich auf den in Bayern bestehenden Kondomzwang hingewiesen werden. Seit Sommer 2006 muss in Räumen, die der Prostitution dienen, gut sichtbar auf diese Pflicht sogar hingewiesen werden.

Allen, die sich wegen Risikokontakten Sorgen machen, bietet das Gesundheitsamt Schweinfurt kostenlose und anonyme Aids-Beratungen und HIV-Tests an: jeden Dienstag ohne Voranmeldung von 8 bis 12 und von 13.45 bis 15.45 Uhr im Gesundheitsamt, das sich im Landratsamt befindet.
Artikel bewerten:

Von unserem Redaktionsmitglied hannes Helferich
Entwickelt wurde der Sex für die Reproduktion. Aber er hat sich zum reinen Vergnügen verselbstständigt.
Christiaan Neethling Barnard


Nachrichten in diesem Thema
Achtung!Nürnberg warnt vor hiv-positiver hure! - von loewe - 03.12.2008, 19:22