Der beste Bond aller Zeiten
stepo69 schrieb:Ich glaube, bei vielen ist der beste Bond immer der Bond, den sie zuallererst im Kino gesehen haben.

Exakt!
Und das war für mich Connery mit „Liebesgrüße aus Moskau“
Zwar hat sich auch Connery mit den Zeiten und Filmen verändert, aber er blieb für mich immer die Inkarnation von Bond.

Lazenby musste scheitern, denn nach der Connery-Vorlage wäre wohl niemand auf der Stelle als Nachfolger akzeptiert worden.
Dazu kam noch ein Bruch des Schemas: Bond verliebt sich und heiratet!!!
Nein, das hätte Bond nie getan!

Deshalb kam auch noch mal Connery zurück und drehte für eine damals horrende Gage „Diamantenfieber“.

Moore war schon länger für die Rolle vorgesehen, hatte aber keine Zeit, weil er noch vertragliche Pflichten für „Simon Templar“ und „Die Zwei“ zu erfüllen hatte.
Mit „Leben und Sterben lassen“ führte er Bond endgültig weg von der Romanvorlage und schuf einen ironischen, zynischen und phantastischen Bond, der in „Moonraker“ seinen Höhepunkt erlebte.
Die Story vom Kampf im Weltraum war an Skurrilität nicht mehr zu toppen, deshalb ruderte man in „In tödlicher Mission“ auch hart zurück.

(Exkurs: Ich denke, die hauptsächlichen Gegensätze in der Beurteilung von Bond-Filmen und deren Darstellern beruht auf der Frage, ob man die Flemming-Romane und Novellen als Maßstab nimmt oder den Bond, der sich im Rahmen der Filme nach und nach entwickelt hat. Ich persönlich liebe den Film-Bond, denn die Romane halte ich eher für mittelmäßige Spionageschmöker)

Gegen seine Vorgänger war Roy Black, pardon, Timothy Dalton ein Weichei. Inmitten des damaligen AIDS-Hypes musste er sich mit EINER!!! Frau in „Der Hauch des Todes“ begnügen, und auch der Versuch, in „Lizenz zum Töten“ etwas härter aufzutreten, misslang, bzw. wurde vom Publikum nicht goutiert.

Also kam Pierce Brosnan, eine Mischung aus Connery, Moore und einem Hauch Dalton, veränderte Bond aber immer mehr, so dass die alten Fans Bond kaum noch wiedererkannten: Er rauchte nicht mehr, trank eher mäßig, kam frauentechnisch nicht mehr an die großen zwei (Connery und Moore) heran, kurz, er wurde dem Zeitgeist angepasst.
Und wem Brosnan nicht so ganz gefiel, der lehnte Craig in „Casino Royal“ völlig ab.
Und so ging es mir auch.

Zitat:Zitat einer Rezension:
„Hmmmm, da ist also ein Kerl, der aussieht, als hätte er bis vor wenigen Jahren die britische Hooligan-Szene aktiv mitgestaltet, und der behauptet jetzt, James Bond zu sein.

So, so!

Von dem Vorspann mal abgesehen, in dem keine tanzenden Mädels vorkommen, führte er sich durch die anfängliche Verfolgungsszene eigentlich ganz gut ein.
Doch dann?

Er lässt willige Frauen sitzen, lässt sich grün und blau schlagen, kann nicht Autofahren, er raucht nicht, und es ist ihm egal, wie sein Martini zubereitet wird. :-(

Es gibt keine wirklichen technischen Gimmicks, keine Moneypenny, kein Q, keinen charismatisch ausgeführten Alpha-Bösewicht, noch nicht mal den spektakulären Tod desselben. :-(

Stattdessen plagt sich der Nachwuchs-Bond den ganzen Film lang mit dem Beta-Bösewicht herum und schafft es kaum, den beim Kartenspiel zu schlagen. :-(
Das wäre seinen Vorgängern nie passiert.

Nebenbei flüstert er noch Selbstzweifel und Liebesschwüre, wobei bei letzterem dem gelangweilten Bondfan ein erleichtertes "Das Babe ist gleich tot!" entschlüpft.
Keine Frage des "ob", nur die geseufzte Frage des "wann endlich?".
Denn die farblose Gretel hat man mittlerweile schon längst über.

Leider gibt's keinen Nachschub, so dass diesem Bond kein Girl für den Feierabend nach getaner Arbeit zur Verfügung steht (wie sonst immer).
Wenn ich's recht bedenke, - er hat auch keins verdient.

Man wollte den Bond realistischer und glaubwürdiger zeigen, höre ich.
Ok, das ist insofern gelungen, als dass sich nach siebenfachem Überschlag kein einziger Airbag des DB 9 öffnete.
British Cars eben! ;-)
Und dass er immer noch nass ist, wenn er gerade dem Meer entsteigt (was er so gut kann, dass er es gleich zweimal machen muss). :-)

Aber mal im Ernst: Wer will einen realistischen Bond?
Oder ein realistisches Starwars?
Einen Batman?
Einen Herr der Ringe?

Nein, Bond-Filme lebten von Running Gags, vom Filmschema, von genialen Stunts und gerade von der unrealistischen Tatsache, dass Bond aus den unmöglichsten Situationen mit unmöglichsten Mitteln wieder heraus kam.
Und vom zynischen Charme des guten James, seines unbegrenzten Allgemeinwissens und seines Lebensstils, alles Eigenschaften, die diesem groben Produkt präkardialer Erziehung gänzlich abgehen.

Einen realistischen Bond zu drehen ist in etwa so abwegig wie eine Gandhi-Biographie als Splattermovie.
Total daneben!!!“
Tja, und deshalb werde ich „Ein Quantum Trost“ erst sehen, wenn ich die Scheibe aus der Videothek holen kann.
Das kostet dann einen Euro, und mehr ist mir dieser britische Schlagetot auch nicht wert.

Gruß von Virago, der sich damit für die nächsten Wochen erst mal ins Reich der Mitte verabschiedet. Wink

P.S.: Der beste Bondfilm der letzten Jahre ist IMO "Die Hard 4.0" Big Grin
Man kann nicht alle Frauen der Welt haben!
Aber man kann es wenigstens versuchen.
Big Grin
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Der beste Bond aller Zeiten - von hejob - 06.11.2008, 15:46
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