25.06.2008, 16:12
tylerdurden schrieb:was ich aber nicht so ganz verstehe :
Zitat:Die eigene Mannschaft genießt trotz ihres Scheiterns in der Vorrunde hohewarum eigentlich genau ?
Anerkennung. Mehr als 90 Prozent äußerten sich stolz über die rot-weiß-rote Elf.
Hi tylerdurden, ich denk mir das so:
Die Bewohner dieser Alpenrepublik sehen und definieren sich als
Österreicher. Dass sie diesem Land angehören, gewissermaßen ein Teil von
ihm sind, das macht ihr Selbstverständnis aus. Von daher kommend ist
klar: Österreich vor!! Egal auf welchem Gebiet.
Nun hat ihre Fußballnationalmannschaft bei der EM nicht gerade Ehre für
die Nation eingelegt. Für Patrioten sind dann so einige Reaktionen möglich:
sich ärgern über die "Kickermillionäre" oder auch einen "Schuldigen" suchen
- und ihn natürlich finden (eine leichte Übung) - und ihn zum Teufel
wünschen usw. Aber eines vergisst ein Patriot nie: seine Kritik bleibt
konstruktiv. Denn es ist ja die "eigene (!) Mannschaft", die da verloren
hat. Da denkt er quasi familiär. Und dann sucht er nach positiven
Merkmalen - und wird schon wieder fündig: obwohl wir nur so ein "kleines
Land" sind, haben wir uns gegen "große Fußballnationen" ganz gut
gehalten. Auch haben wir "nie aufgegeben", sondern tapfer "bis zur letzten
Minute" gekämpft, so dass wir, trotz Niederlage, "erhobenen Hauptes" den
Kampfplatz verlassen konnten usw. usf.
Ein Patriot schämt sich also schon bei nationalen Niederlagen. Aber lange
hält er die Schmach, die ja auch gegen ihn persönlich spricht, nicht aus.
Also flunkert er sich ein paar Vorzüge seiner Kicker zurecht, damit er
wieder für sie sein kann.
Gruß, Elmar