Einmal Freier immer Freier

[senior]

Dann wird die Hand angelegt oder zu einer Professionellen gegangen. Jeweils was der Geldbeutel hergibt.

Hallo, Chris, wieviel nimmst Du denn so von Dir für einmal Hand anlegen?


Aber im Ernst, es ist was dran an dem Spruch. Zumindest gilt das für meine Generation, die mit der Vorstellung aufgewachsen ist, eine Hure sei das absolut Hinterletzte und stünde in der Ekelhierarchie gerade mal eine Stufe über der Güllegrube.

Mein erster Kontakt liegt in der Zeit, vor etwas mehr als zwanzig Jahren, als gerade meine Scheidung lief. Die erzwungene Enthaltsamkeit machte mir zu schaffen. Ich hatte Kniezittern und Brechreiz, als ich zum ersten und zum letzten Mal in eines der Häuser in der Lupi in Mannheim ging. Und prompt tappte ich in die Falle einer Abzockerin, die diesen unerfahrenen Knilch richtig einschätzte. Ich kriegte ihn in dieser kalten Umbebung nicht hoch. Nach drei Minuten fragte mich diese "Dame" in verächtlichem Ton, ob ich noch Hoffnung hätte. Da war es ganz aus - es war ein Fiasko.

Einige Wochen später, der Druck war inzwischen wieder unerträglich gewachsen, habe ich es dann mit einer Inserentin beim Mannheimer Morgen versucht. Sie residierte in Ludwigshafen. Diesmal hatte ich Glück. Die sehr junge Frau nahm sich des Anfängers mit Nachsicht und Einfühlungsvermögen an. Das Eis war gebrochen. Sie wollte 75 Mark für eine gute halbe Stunde GV und Kuscheln - das weiß ich immer noch. Ich habe sie danach noch mehrmals besucht, bis sie nach einigen Monaten einen "bürgerlichen" Job annahm.

Von da an war für mich der Besuch einer Hure etwas Normales, nicht Schmutziges. Er wurde eine Alternative im Falle eines sexuellen Notstandes, aber keine Sucht. Insofern stimmt der Satz "einmal Freier, immer Freier". Allerdings habe ich nach der ersten niederschmetternden Erfahrung in der Lupi, nur noch Wohnungen besucht und da nur selten eine Enttäuschung erlebt.

Fazit der langen Vorrede: Bei mir fiel nach dem ersten positiven Erlebnis eine Hemmschwelle. Ich hatte erfahren, dass die meisten Huren auch meine "unbescholtenen" Nachbarinnen hätten sein können - halt Frauen wie Du und ich.

Gruß, Senior