Vatikan sagt Freiern den Kampf an
Im Spiegel Online habe ich diesen Artikel gefunden:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,364833,00.html

Der Vatikan hat sich auf einer Tagung ausführlich mit dem Thema Prostitution beschäftigt. Insbesondere Freier, so die Forderung der Kirchenmänner, müssten die "volle Härte des Gesetzes" spüren.


Rom - Die Zunahme der Prostitution in Europa bereitet dem Vatikan Sorge. Kunden von Prostituierten müssten nicht nur "soziale Verurteilung", sondern "die volle Härte des Gesetzes" erfahren, heißt es in einem Schlussdokument einer internationalen Tagung des Päpstlichen Rates zur Migrantenseelsorge.

Zur Begründung heißt es, die "steigende Nachfrage der Konsumenten" nach Prostituierten in Europa und anderswo sei das entscheidende Motiv für die sexuelle Ausbeutung und zunehmenden Menschenhandel mit Frauen. Prostitution sei eine "moderne Form der Sklaverei", heißt es in dem gestern Abend veröffentlichten Papier.

Allerdings müsse auch den Freiern geholfen werden, heißt es weiter. Vielen Männern gehe es beim Besuch von Prostituierten weniger um sexuelle Befriedigung, sondern mehr um Beherrschung von Frauen.

Solche Männer müssten unterstützt werden, ihre Schwierigkeiten zu überwinden. "Sex von einer Prostituierten zu kaufen, löst nicht die Probleme, die durch Einsamkeit, Frustration und durch den Mangel an authentischen Beziehungen entstehen."


Meine Meinung dazu:

Der Vatikan bestätigt mit diesen Aussagen mal wieder, wie weltfremd die Kirche geworden ist.
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Nicht nur das sie Weltfremd sind, sie leben auch noch in einer mir fremden Zeit und vorallen dingen sollten sie mal in ihren eigenen Reihen Ordnung halten und vorallem sauber machen.

Aragorn, der das alles ziemlich scheinheillig findet. Unglücklich
Männer Rohan´s bleibt standhaft
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Zitat:Original von Horst N
Allerdings müsse auch den Freiern geholfen werden, heißt es weiter. Vielen Männern gehe es beim Besuch von Prostituierten weniger um sexuelle Befriedigung, sondern mehr um Beherrschung von Frauen.

Solche Männer müssten unterstützt werden, ihre Schwierigkeiten zu überwinden. "Sex von einer Prostituierten zu kaufen, löst nicht die Probleme, die durch Einsamkeit, Frustration und durch den Mangel an authentischen Beziehungen entstehen."
Eine interessante These - leider aber eine falsche!

Diese beiden Passagen zeigen doch sehr deutlich, dass die Herren in Rot von der Wirklichkeit sehr weit entfernt denken. Einsamkeit, Frustration und Mangel an authentischen Beziehungen? Sorry werte Heilige, aber seit ich zu Prostituierten gehe hat sich mein Verhältnis zu Frauen erst so richtig normalisiert. Nie konnte ich zwangloser im Privatbereich mit Frauen umgehen als in dieser Zeit... der permanente aufgestaute sexuelle "Druck" spielt keinerlei Rolle mehr - da er nicht mehr vorhanden ist gD

Ist es nicht eher die fehlende Toleranz einer dogmatisierten "Pseudomoral", die die Herren Bischöfe zu solchen Aussagen treibt?

Gruß von Sir Thomas, der von beiden „Leben“ im jeweils anderen profitiert...
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Und noch etwas:

Wie schon sooft verknüpft der Vatikan zwei Elemente auch in diesem Artikel miteinander: Hilfe (für Freier) und Bestrafung (durch die Härte der Gesetze). Daraus abzuleiten wäre im Rahmen einer etwas freieren Interpretation dann „Hilfe durch Bestrafung“, was inhaltlich dann nicht mehr allzu weit von jenen Aberrationen der katholischen Kirche in ihrer Geschichte entfernt ist, die heute so gerne totgeschwiegen werden.

Noch einmal Gruß von Sir Thomas, der sich ob der Polemik in seinen Aussagen natürlich bewusst ist!
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#5
Angesichts der tausendfachen sexuellen Verfehlungen und Übergriffe durch die Repräsentanten der katholischen Kirche muss in unserer Neuzeit der fragwürdige Anspruch der Kirche und ihrer Vertreter auf Allwissenheit, Allmächtigkeit, Keuschheit, Lauterkeit und Unfehlbarkeit endlich gründlich hinterfragt und kritisch durchleuchtet werden; handelt es sich doch bei der katholischen Doktrin in Tat und Wahrheit um ein haltloses und scheinheiliges Dogma für angebliche Sitte, Anstand und Sexualmoral. Eine Moral und Ethik, die in den eigenen ‹geistlichen› Reihen ganz offensichtlich seit jeher missachtet, hintergangen, gebogen, unterlaufen und verleugnet wurde und weiterhin wird; ganz nach dem Motto: Der Pfaffe im Beichtstuhl der Fleischeslust frönt, mit erhobenem Mahnfinger die Laster der Weiber als Schandfleck verpönt. Die armen Sünderlein mit Tugend, Anstand und Gewissen ringen, die ‹Geistlichen› derweil die nächsten Huren bespringen. (HGL)

Die Geschichte der katholischen Kirche und ihres angeblichen Gott-Stellvertreters auf Erden ist geprägt von Hurerei, Unzucht, Prostitution und sexuellen Ausschweifungen; von Kriegen, Eroberungszügen, Versklavung, Ausbeutung, Terror und Unterdrückung unschuldiger Männer, Frauen und Kinder.

Hinter dem Deckmäntelchen eines angeblichen ‹Schöpfer-Gottes› wurde innerhalb der «heiligen» Mauern in Rom seit jeher der Wollust und Völlerei gefrönt, dem Vergnügen und dem Laster gehuldigt. Bereits im Mittelalter galt der Vatikan als das grösste Bordell Europas, und so manche menschenverachtende und weitreichende Willkürentscheidung wird wohl zwischen kirchlichem Pomp und den Schenkeln einer bezahlten oder gezwungenen Liebesdienerin ersonnen worden sein. Doch das kirchliche Mittelalter, Intrigen und Vertuschungen sind längst nicht abgeschlossen.
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@Elchupado: Genau so ist es! Dein Zitat von Hans Georg Lanzendorfer passt hier genau hin!

Passend hierzu:
Kirche und Obrigkeit sahen die Prostitution als notwendiges Übel an, um so die ehrsamen Frauen vor sexuellen Übergriffen zu schützen. Fahrende Frauen reisten zu Konzilen, Reichstagen und Hoflagern, wo sie viele Kunden vorfanden. Mehr als 800 Dirnen sollen allein zum Frankfurter Reichstag im Jahr 1394 gereist sein. Beim Konstanzer Konzil sollen sich 1.500 Prostituierte aufgehalten haben. Und beim Reichstag in Worms 1521 gab es solch Wesen wie in Frau Venus Berg in jeder Gasse.

Quelle: Kühnel, Harry (Hg.): Alltag im Spätmittelalter, 1984

Gruß von Sir Thomas
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#7
Zitat:Original von Horst N
Im Spiegel Online habe ich diesen Artikel gefunden:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,364833,00.html

Der Vatikan hat sich auf einer Tagung ausführlich mit dem Thema Prostitution beschäftigt. Insbesondere Freier, so die Forderung der Kirchenmänner, müssten die "volle Härte des Gesetzes" spüren.
Das einzig wirksame Mittel gegen Prostitution ist die (erfolgreiche) Bekämpfung der Armut. Alles andere ist lauwarme Luft.

Zitat:Rom - Die Zunahme der Prostitution in Europa bereitet dem Vatikan Sorge.

Wegen der Verarmung einerseits (in Westeuropa) und wegen dem gestiegenen Gefälle zw. Arm und Reich (zw. West- und Osteuropa, bzw. wegen der Verbreitung des Neoliberalismus.)
Zitat:Kunden von Prostituierten müssten nicht nur "soziale Verurteilung", sondern "die volle Härte des Gesetzes" erfahren, heißt es in einem Schlussdokument einer internationalen Tagung des Päpstlichen Rates zur Migrantenseelsorge.

Hätten die doch die Kosten der Tagung lieber in Bildungsprogamme für Prostituierte bzw. Kinder von Prostituierten gesteckt.

Zitat:Zur Begründung heißt es, die "steigende Nachfrage der Konsumenten" nach Prostituierten in Europa und anderswo sei das entscheidende Motiv für die sexuelle Ausbeutung und zunehmenden Menschenhandel mit Frauen.

Wie wollen die feststellen ob die Nachfrage gestiegen ist? Gestiegen ist nachweislich nur das Angebot. Oder haben die sich hingestellt und nachgeschaut wie oft ein Freier fickt?

Zitat:Prostitution sei eine "moderne Form der Sklaverei", heißt es in dem gestern Abend veröffentlichten Papier.

Allerdings müsse auch den Freiern geholfen werden, heißt es weiter. Vielen Männern gehe es beim Besuch von Prostituierten weniger um sexuelle Befriedigung, sondern mehr um Beherrschung von Frauen.

Solche Männer müssten unterstützt werden, ihre Schwierigkeiten zu überwinden. "Sex von einer Prostituierten zu kaufen, löst nicht die Probleme, die durch Einsamkeit, Frustration und durch den Mangel an authentischen Beziehungen entstehen."

Das alles stimmt m.M.n. so, aber was hat das mit dem eigentlichen Thema zu tun? Da sieht man es: Es geht nicht um Verminderung der Anzahl der Prostituierten, sondern darum eine Gruppe zu diffamieren.

D.
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#8
Man sollte vielleicht das Problem nich ganz vom Tisch keheren, dei Zwangsprostitution ist schon ein Problem:


http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/4/0,1872,2053092,00.html


Ein Verbot würde die Sache nur Schlimmer machen. Man denke nur an das Chicaco der 30er Jahre!

Aufklärung ist notwendig, auch hierzu leistet unser Forum einen Beitrag!
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All diese aufgeregten Kommentare nutzen doch nichts. Warten wir lieber auf unseren Bruder in Christo Kardinal Nagl, der uns sicher ein paar moraltheologische Hinweise geben kann.

Immerhin kannte Jesus viele Prostituierte und es fällt auf, wie heftig von kirchlicher Seite immer der Irrtum (?) dementiert wird, Maria Magdalena, die mutmaßliche Geliebte (?) Jesu, sei identisch mit der Prostituierten Maria Magdalena aus dem Johannesevangelium.

Mark, der den halben Vatikan bei Anwendung unseres Sexualstrafrechts im Knast vermuten würde
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#10
- wenn das mal kein Schuss nach hinten wird !-

Wo gehen dann die Herren der Kirche hin?
Oder erteilt ihnen der Vatikan dann vielleicht die Absolution?

Es macht sehr wohl keinen guten Eindruck wenn der "Herr Bischof" oder der "Herr Kardinal" beim Gv im Puff einem Herzleiden erliegt, wie schon des öfteren passiert. Man kann es halt nicht immer totschweigen.
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Nach meiner Meinung ist das auf einen ganz simplen Nenner zu bringen:

Sex lenkt von der Religion ab. Das kostet der Religion Macht und Geld. Daher ist Sex der Feind jeder Religion.

Wenn die in Rom ehrlich wären hätten die nicht so einen Stuss geschrieben, sondern wären bei der Wahrheit geblieben: Gebt uns das Geld, das ihr bisher verfickt habt!
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Gebt uns das Geld, das ihr bisher verfickt habt!


Beifall


Loki, Amen.
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#13
Zitat:Original von Horst N Sex lenkt von der Religion ab.

Das ist aber nur in der christlichen Kirche so, in allen anderen Mono-Religionen wird viel freier mit dem Thema Sex umgegangen!

Zitat:Original von Horst N Gebt uns das Geld, das ihr bisher verfickt habt!

Dann würde ich an monatlichen Zinsen warscheinlich mehr bekommen, als ich in meinem Leben verdienen werde...
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